Herne. Alle Bäume auf dem Willi-Pohlmann-Platz in Herne werden abgeholzt. Dafür kommt Ersatz. Ob neue Bäume aber lange überleben, ist auch nicht sicher.

  • Die Bäume auf dem Willi-Pohlmann-Platz in Herne-Mitte sollen ersetzt werden.
  • Marodes Bewässerungssystem soll ebenfalls erneuert werden.
  • Keine Anpflanzungen direkt im Boden möglich.

Die 13 Japanischen Zierkirschen, die auf dem Willi-Pohlmann-Platz in Herne stehen, müssen abgeholzt werden. Das sagte Thilo Sengupta von Stadtgrün in der Bezirksvertretung Herne-Mitte. Die Bäume hätten nicht mehr ausreichend Wasser bekommen und stürben ab.

Als der Willi-Pohlmann-Platz am Kulturzentrum vor über zehn Jahren neu gestaltet wurde, wurden auf dem Platz 14 Betontröge aufgestellt und mit Japanischen Zierkirschen und Gräsern bepflanzt. Außerdem erhielten die Tröge eine automatische Bewässerungsanlage und Bodenstrahler. In den vergangenen Jahren sei die Bewässerungsanlage aber immer wieder ausgefallen, berichtete Sengupta. Folge: Die Bäume hätten zu wenig Wasser bekommen. Spätestens die sehr trockenen Jahre 2018 und 2019 hätten den Bäumen dann den Garaus gemacht: Mittlerweile seien Kronenteile abgestorben, Totholz habe sich breitgemacht. „Jetzt sind wir an dem Punkt, wo wir die Bäume im nächsten Herbst austauschen müssen.“

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Neu gesetzt werden sollen anschließend 14 neue Kirschbäume sowie als „Unterpflanzung“ dauerhafte und robuste Stauden. Im selben Aufwasch sollen auch die Bewässerungsanlage und die Beleuchtung erneuert werden, kündigte Sengupta an.

Berichtete vom Baumsterben auf dem Willi-Pohlmann-Platz in Herne: Thilo Sengupta (Stadtgrün).
Berichtete vom Baumsterben auf dem Willi-Pohlmann-Platz in Herne: Thilo Sengupta (Stadtgrün). © Ralph Bodemer / WAZ FotoPooL

Die Bezirksverordneten waren nicht amüsiert. Ob es nicht zumindest möglich sei, die Bäume zu retten und an anderer, besser geeigneter Stelle wieder einzusetzen, fragte SPD-Bezirksfraktionschefin Melissa Arnold. Sengupta verneinte: „Die Bäume würden nicht überleben.“

Der Stadtgrün-Mitarbeiter geht davon aus, dass es den neuen Bäumen zumindest in den kommenden Jahren besser ergehen werde als den alten. Allein: Da auch sie in Kübel gesteckt werden, könne es durchaus sein, dass es in zehn Jahren „dasselbe Problem“ geben werde, sprich: dass auch sie dann nicht mehr überlebensfähig seien.

Warum man die neuen Kirschen dann nicht direkt in den Boden pflanze – umgeben von viel Erde, kam dann die Frage in der Bezirksvertretung auf. Ganz einfach: Weil darunter Parkplätze seien, antwortete Sengupta. Direkt unter der Oberfläche liege schon die Decke der Tiefgarage: „Wir haben keinen Boden.“ Deshalb seien die Bäume auch in Kübel eingepflanzt worden.