Herne. Der Herner DJ Carib wird beim Stadtjubiläum am selben Mischpult wie Ofenbach auflegen. Wie es dazu kam und welche Pläne der Herner noch hat.

„Es ist wie eine Sucht.“ Wenn Maik Behrend alias Carib von seiner Leidenschaft spricht, sprudelt es nur so aus ihm heraus. Der 20-Jährige hört nicht nur Musik, er produziert sie auch. Und das so erfolgreich, dass er beim 125-jährigen Stadtjubiläum als DJ auf der großen Bühne am Samstag, 17. Juni, vor dem Rathaus auflegen wird. „Ich werde am selben Mischpult wie Ofenbach spielen“, sagt er stolz.

Doch wie kam es dazu? Angefangen hat alles, als er 16 Jahre alt war. Damals besuchte er ein Konzert des niederländischen DJs Martin Garrix in der Veltins Arena. Danach nahm alles seinen Lauf: weitere Konzerte, Reisen nach Ibiza und Amsterdam – das erste eigene Mischpult hatte er schon vorher. Im Corona-Lockdown fing er an, Musik zu produzieren. Im Februar 2021 kam der erste Song, im März der zweite. „Ich habe alle zwei Monate einen Song rausgebracht.“

Herner DJ legte beim Kiezfest in Wanne-Eickel auf

Doch richtig rund lief es zu Beginn nicht. 50 monatliche Zuhörerinnen und Zuhörer hatte er damals auf der Musikplattform Spotify. „Da war ich schon ein bisschen deprimiert.“ Doch dann kam die Wende: Er brachte seine erste EP mit sechs Songs raus, gab Interviews im Radio und plötzlich wuchs seine Zuhörerschaft auf 5000 im Monat an. Mittlerweile hat er etwa 1000 monatliche Zuhörerinnen und Zuhörer.

Kurz nachdem die erste EP draußen war, bekam er dann einen Anruf von der Stadt. Ob er nicht beim Jubiläum auflegen möchte? Er sei überrascht gewesen, aber habe selbstverständlich zugesagt. „Das ist riesig, das wird richtig cool“, sagt der 20-Jährige begeistert. Natürlich erhoffe er sich durch diesen großen Auftritt noch bekannter zu werden. Aber selbst wenn das nicht klappen sollte, auf die Idee, keine Musik mehr zu produzieren, würde Carib nie kommen. „Musikmachen bringt mich runter – ich würde dann weiterhin produzieren, aber vielleicht weniger rausbringen.“ Sein Ziel sei es nicht, der nächste David Guetta zu werden.

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Erfahrung auf Bühnen hat Carib erst vor Kurzem gesammelt. Beim Kiezfest in der Wanner Innenstadt konnte er bereits seine Musik präsentieren. Ansonsten legt er unter anderem auf Geburtstagen auf und will das auch weiterhin machen. „Da spiele ich dann aber natürlich nicht nur meine eigene Musik, sondern gehe auf die Wünsche der Gäste ein“, sagt er.

Im Sommer erscheint die nächste EP vom Herner DJ Carib

Am Freitag, 10. Juni, ist sein neuster Song „Reason“ erschienen und auch die nächste EP ist bald fertig: Sie soll im Juli mit fünf neuen Songs rauskommen. „Das ist jetzt der nächste größere Schritt.“ Sommerliche Gefühle will er mit diesen Songs transportieren. Genau die Gefühle, die er bekommt, wenn er auf seiner Lieblingsinsel Ibiza – „meine zweite Heimat“ – ist und auf einer Klippe mit seinen Freunden den Sonnenuntergang anschaut, sagt er. Lieder seien immer mit Erinnerungen verknüpft. „Wenn ich das mit meinen Liedern bei nur einer Person schaffe, dann habe ich alles erreicht, was ich erreichen möchte.“

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Und woher kommt der Name Carib? Im Sommer 2020 habe er eine Kreuzfahrt in der Karibik gemacht, da sei er auf die Idee gekommen. Denn Carib ist die Abkürzung des englischen Wortes Caribbean (Karibik). „Außerdem heißt dort ein heimisches Bier Carib“, sagt er und lacht.

Neben der Musik absolviert der junge Herner zurzeit ein duales Studium in Kindheitspädagogik und arbeitet in einer Kita. An Wochenenden legt er seine Musik auf, zwischendurch produziert er seine Lieder. „Da bleibt wenig Freizeit. Aber ich liebe es.“

Drei Fragen an Carib:

Was sind deine drei Lieblingssongs?

  • High on life – Martin Garrix
  • Sick Boy – Chainsmokers
  • Move your body – Öwnboss

Welche Musik hörst du gar nicht?

  • Schlager und Deutschrap

Welche Art von Songs produzierst du nicht?

  • Balladen