Der Rückruf von Corona-Schnelltests von Schulen durch das NRW-Schulministerium stößt beim Herner Stadtverband der GEW auf harsche Kritik.
Der Rückruf von Corona-Schnelltests von Schulen durch das NRW-Schulministerium stößt beim Herner Stadtverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) auf harsche Kritik. Einmal mehr habe das Ministerium in der Pandemie die unsinnigste aller Lösungen gefunden, heißt es in einer Mitteilung. An den Lehrerkollegien der Herner Schulen herrsche Fassungslosigkeit.
Offen blieben viele Fragen, erneut führten die Anordnungen zu Chaos im Sinne von Erkrankungen und Problemen bei den anstehenden schulischen Prozessen wie etwa der Durchführung des Zentralabiturs, so die GEW.
„Keine Möglichkeit mehr, symptomatische Kinder zu testen“
Folgten die Schulen den Anordnungen und schickten die Tests zurück, hätten sie keine Möglichkeiten mehr, symptomatische Kinder zu testen und unmittelbar aus großen Schülergruppen herauszunehmen. Sie hätten keine Möglichkeiten mehr, Ausbrüche in Gruppen zeitnah zu erkennen und Maßnahmen einzuleiten und sie hätten keine Möglichkeiten mehr, symptomatische Kolleginnen und Kollegen zu testen, bevor sie im Lehrerzimmer und im Schulbetrieb weitere Kollegen anstecken. Darüber hinaus würden bei ihnen die Zahlen der Infizierten nach oben schnellen wie nach den Weihnachtsferien.
GEW hält das Argument der fachgerechten Lagerung für unsinnig
Im Zusammenhang mit den gegenwärtigen Abiturprüfungen bedeute dies zum Beispiel, dass zahlreiche Schülerinnen und Schüler unter dem Druck der Prüfungsteilnahme auch mit dem Verdacht einer Infektion zu den Prüfungen erscheinen, bevor sie in der Gefahr stehen, in Quarantäne gehen zu müssen und die Prüfungen zu verpassen; außerdem liefen zahlreiche Jugendliche Gefahr, an ihren regulären Prüfungen infektionsbedingt nicht teilnehmen zu können.
Begründet habe das Ministerium die Rückholaktion der Tests mit der Notwendigkeit, sie fachgerecht zu lagern – aus Sicht der Herner GEW unsinnig, nachdem die Schulen über viele Monate hinweg sehr große Mengen an Tests gelagert hatten in Situationen, die das Ministerium plötzlich nicht mehr für fachgerecht halte.
