Herne. Angesichts des Testchaos in den Grundschulen fordert der Herner GEW-Chef erneut den Rücktritt von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer.

Angesichts des gescheiterten Lolli-Testverfahrens in den Grundschulen bekräftigt Carsten Piechnik, Vorsitzender der Herner Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), seine Forderung nach einem Rücktritt von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer.

Am Dienstag hatte das für Herne zuständige Labor – wie zahlreiche weitere Labore in ganz NRW - den Schulen mitgeteilt, dass aufgrund der hohen Zahl an Positivtestungen der Grund- und Förderschulpools nicht mehr weiter einzeln nachgetestet werden kann. Zuvor war es bei den Auswertungen teilweise zu tagelangen Verzögerungen gekommen - mit der Folge, dass die Kinder nicht in die Schule kommen duften. Die Landesregierung hatte am Dienstagabend bekannt gegeben, dass die Grundschulkinder nach einem positiven Pooltest vor Unterrichtsbeginn einen Antigen-Schnelltest durchführen sollen.

„Wir hatten als GEW Herne davor gewarnt, dass das Zusammensitzen aller faktisch ungetesteten Grundschulkinder am ersten Tag nach den Weihnachtsferien die Omikronvariante in die Schulen eintragen würde und dass in der Folge zwangsläufig Omikron in die Grundschulen einschlagen würde wie eine Axt in weiche Butter’“, so Piechnik in seinem Statement. Genau dies sei geschehen.

GEW erwartet Schulschließungen oder Aussetzung der Schulpflicht

Die Folgen in der kommenden Zeit werden sein, dass die Zahlen infizierter Kinder sowie Lehrerinnen und Lehrer und auch die Inzidenzen in der Gesamtgesellschaft weiter explodieren werden. Das jetzt bereits alltägliche dramatische Chaos werde sich noch ausweiten, vor allem, wenn die Infektionszahlen bei Lehrerinnen und Lehrern ebenfalls weiter stiegen. Es sei zu erwarten, dass wegen der falschen Maßgaben des Ministeriums Schulen komplett werden schließen müssen und dass die Präsenzpflicht in Schulen ausgesetzt werden müsse (und damit den Eltern diese Dilemma- Entscheidung überlassen werde) oder dass schlicht in Präsenz weiter unterrichtet werden wird, egal, wie die Infektionslage sei.

All dies sei nicht nur vorhersehbar und verhinderbar – mindestens in dieser nun verheerenden Dimension. „Für all dies ist das Ministerium und an dessen Spitze Ministerin Yvonne Gebauer in einem hohen Maß mit verantwortlich. Das Vertrauen in sie und in ihre zukünftigen Entscheidungen ist bei der überwiegenden Zahl der Lehrer, Eltern und Schüler nach unserer Wahrnehmung nicht mehr vorhanden. Daher bleibt uns nichts anderes übrig, als erneut und mit Nachdruck ihren Rücktritt zu fordern.“