Herne. Ein neuer Feierabendmarkt für Herne: Was bei der Premiere des „Sodinger Bergfests“ zu erwarten ist und welcher bekannte Verein Veranstalter ist.
Ob Bochum, Gladbeck, Bottrop, Oberhausen oder Gelsenkirchen – Feierabendmärkte haben zumindest vor der Pandemie zum Teil riesigen Zuspruch gefunden und sich in zahlreichen Städten im Ruhrgebiet etabliert. Das galt auch für das Format „Lecker in Eickel“, das nun wieder anläuft (siehe Bericht unten). In Alt-Herne soll nun am Mittwoch, 4. Mai, die Premiere eines ganz neuen Feierabendmarktes gefeiert werden. Konkret: das „Sodinger Bergfest“.
13 Stände sollen zum Start aufgebaut werden
Unter Federführung des Vereins Förderturm soll diese Veranstaltung zunächst bis zum Winter an jedem ersten Mittwoch des Monats von 16 bis 21 Uhr auf dem Sodinger Marktplatz stattfinden, also am selben Wochentag wie der morgendliche reguläre Frischemarkt. Das kündigt Förderturm-Vorsitzender Markus Lülf an. Zum Auftakt würden voraussichtlich 13 Händlerinnen und Händler ihre Stände aufbauen, die auch überwiegend aus Herne kämen, berichtet er.
Neben frischer Marktware werde eine breite Palette an unterschiedlichen Speisen und Getränken angeboten – „von der klassischen Backkartoffel über Antipasti bis hin zum hochwertigen Steak“, so Lülf. Natürlich werde es auch unterschiedliche Biere und Weine sowie Cocktails geben. Als Highlight für den ersten Feierabendmarkt kündigt er zudem ein Bühnenprogramm an. Ab 18 Uhr sollen unter anderen der Herner Schlagersänger Frank Lindner und Angelique live auftreten.
Idee für das neue Format wurde in der CDU geboren
Die Idee für einen Sodinger Feierabendmarkt gehe zurück auf den Sodinger CDU-Stadtbezirksvorsitzenden Bernd Jost, berichtet Markus Lülf. Als CDU-Bezirksfraktions-Chef habe er dessen Vorschlag Mitte 2021 in die Bezirksvertretung Sodingen getragen. Der Vorstoß stieß auf allgemeine Zustimmung. Auch die Stadt befürwortete die Ansiedlung eines solchen Marktes ausdrücklich. Voraussetzung wäre allerdings, dass sich eine Betreiberfirma fände, hieß es. Die Stadt könne dies nicht leisten.
Keine Firma, aber dafür mit dem Förderturm ein gemeinnütziger Verein übernimmt nun die Regie. „Die Idee ist bei uns auf breite Zustimmung gestoßen. Wir machen das zunächst mal unter der Prämisse, dass keine Kosten für uns entstehen“, so Lülf im Gespräch mit der WAZ. Die Stadt habe signalisiert, dass ihnen zunächst einmal die Miete für den Platz erlassen werde. Um die Ausgaben unter anderem für Strom, Wasser und die Genehmigung zu decken, werde eine geringe Standgebühr erhoben.
„Wir hoffen, dass sich das ,Sodinger Bergfest’ etablieren wird“, sagt Markus Lülf. Er und der Förderturm blicken übrigens auf eine langjährige Erfahrung bei der Durchführung von Veranstaltungen zurück: Seit knapp 20 Jahren richtet der Verein jeweils am Wochenende vor der Cranger Kirmes eine große Benefiz-Schlagerparty in Sodingen aus.
In Wanne war nach zwei Jahren Feierabend
Ein Feierabendmarkt ist trotz der positiven Erfahrungen in Nachbarstädten kein Selbstläufer. So musste bekanntlich 2017 eine entsprechende Veranstaltung auf dem Platz vor der Christuskirche in Wanne-Mitte nach zwei Jahren mangels Resonanz wieder eingestellt werden. Zum Schluss baute nur noch ein Händler seinen Stand auf. Jens Rohlfing von der Werbegemeinschaft kommentierte das vor fünf Jahren so: „Letztlich fehlte es an geeignetem, zahlungswilligem Publikum.“
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Rohlfings Wunsch, dass sich im Stadtgebiet ein anderer Standort für einen solchen Markt findet, ging zunächst für Eickel und nun auch in Sodingen (vorerst) in Erfüllung. Alexander Christian von der Herner Stadtmarketing-Gesellschaft – sie hat die Betreiber von „Lecker in Eickel“ vor dem Start beraten – glaubt fest an ein solches Format: „Es gibt offenbar ein großes Bedürfnis, sich draußen zu treffen“, sagt er.
Gelsenkirchen macht allerdings aktuell die Erfahrung, dass selbst bewährte Feierabendmärkte derzeit Probleme haben. In der Gelsenkirchener Altstadt wurden zuletzt gerade mal drei Stände aufgebaut, in Gelsenkirchen-Buer waren es sechs. Veranstalter der Feierabendmärkte ist in der Nachbarkommune übrigens die Stadttochter Gelsendienste.