Herne. Die SPD in Herne nennt es eine „Frechheit“, wie die Bezirksregierung Münster mit den Bürgern umgehe. Anlass: die Erweiterung der Zentraldeponie.

Das grüne Licht für die Erweiterung der Zentraldeponie Emscherbruch auf der Stadtgrenze Herne/Gelsenkirchen hat bei der SPD in Herne Verärgerung ausgelöst.

„Wir sind wie die Kollegen in Gelsenkirchen enttäuscht darüber, dass die Bezirksregierung Münster diese äußerst umstrittene Entscheidung getroffen hat“, so der SPD-Sprecher im Herner Umweltausschuss, Andreas Hentschel-Leroy, nach dem WAZ-Bericht über die Deponie-Erweiterung in einer Mitteilung. Er fügt an: „Es ist eine Frechheit, wie hier mit den Bürgerinnen und Bürgern im Umfeld der Deponie – egal ob im Herner, Hertener oder Gelsenkirchener Stadtgebiet – umgegangen wird.“ Die SPD-Ratsfraktion setze sich für ein schnellstmögliches Ende der Deponie ein. Spätestens 2030 soll diese geschlossen werden.

Auch interessant

Human-Biomonitoring: Landesregierung rühre sich nicht

Enttäuscht: Andreas Hentschel-Leroy (SPD).
Enttäuscht: Andreas Hentschel-Leroy (SPD). © SPD

Klar ist aber auch, dass ein neuer Standort gefunden werden müsse. Allerdings mangele es nach wie vor an Vorschlägen. „Seit mehr als 50 Jahren wächst die Deponie stetig weiter – mit unbekannten Folgen für die Bevölkerung“, so Hentschel-Leroy. Aus diesem Grund hat die Bezirksvertretung Wanne im April dieses Jahres ein so genanntes Human-Biomonitoring auf den Weg gebracht, um die Belastungen, denen die Anwohnenden ausgesetzt sind, genauer zu überprüfen. Doch die NRW-Landesregierung, die diese Maßnahme begleiten müsse, rühre sich nicht. „Das werden wir so nicht hinnehmen und weiter nachhaken“, kündigt Hentschel-Leroy an.

Die Gelsenkirchener SPD-Fraktion überlegt, rechtliche Schritte gegen die Erweiterung vorzunehmen. Auch die Herner Ratsfraktion werde überprüfen, ob juristisch gegen das Verfahren vorgegangen werden könne, fügt er an.

Auch interessant