Herne. Medizinstudierende der Ruhr-Uni Bochum sollen schon früh digitale Kompetenzen ausbilden. Erproben können sie die bald im Herner Marien Hospital.
Liveübertragungen aus dem OP verfolgen und die Reaktionsfähigkeit in Notfallsituationen mit Hilfe einer App trainieren – das soll für Medizinstudierende der Ruhr-Universität Bochum (RUB) schon bald möglich sein. Im Rahmen des Projekts „Digital-Modular-Learning-In-Surgery“ (DMLIS) werden in der Chirurgischen Klinik des Marien Hospital Herne (Universitätsklinik der RUB) neue Möglichkeiten der Digitalisierung in der medizinischen Lehre erprobt.
Die Umsetzung ist für das Wintersemester 2021 geplant. Das Projekt wird im Rahmen des Universitätsprogramms „Digitalisierung der Lehre“ der Ruhr-Uni mit 50.000 Euro gefördert. Die Räumlichkeiten des Marien Hospitals seien für diesen Zweck bereits jetzt sehr gut ausgestattet, heißt es in einer Mitteilung der St.-Elisabeth-Gruppe, Träger der Klinik.
Herner Marienhospital bereits gut mit digitaler Technik ausgestattet
Die Klinik verfüge zum Beispiel über Hilfsmittel wie Kamera- und Bildschirmsysteme zur Steuerung von Eingriffen und über robotische Operationstechniken. „Durch neue digitale Angebote soll die vorhandene Technik nun auch in der Lehre zum Einsatz kommen“, kündigt der Klinikträger an.
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Die Fördermittel sollen in erster Linie dazu dienen, die vorhandene Hardware mit modernen Softwarelösungen zu kombinieren. Möglich würden so beispielsweise Live-Übertragungen aus dem OP-Saal, die die Medizinstudierenden von zu Hause mitverfolgen können.
Herner Klinikdirektor: Digitalisierung während der Pandemie besonders wichtig
Eine weitere geplante Maßnahme ist laut St. Elisabeth Gruppe die Möglichkeit, virtuelle Operationen spielerisch in 3D über eine Smartphone-App durchzuführen. Auch Augmented Reality, also die Erweiterung der realen Welt um virtuelle Elemente, könne beim E-Learning eine Rolle spielen. Beispielsweise könnten virtuelle Patienten samt ihrer Vitalwerte in einen Raum projiziert und auf diese Weise die Diagnose verschiedener Krankheitsbilder geübt werden.
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Ziel des Pilotprojekts im Marien Hospital ist laut Mitteilung, die digitale Lehre in den regulären Lehrplan einzubauen und standortübergreifend in allen weiteren Universitätskliniken der RUB umzusetzen. „Unter Pandemiebedingungen kommt der Digitalisierung der Lehre eine besondere Bedeutung zu“, so Prof. Dr. Dirk Bausch, Direktor der Chirurgischen Klinik. Die zukünftige Generation von Ärzten solle frühzeitig digitale Kompetenzen aufbauen.