Bochum. 700 Jahre Bochum, die WAZ erinnert an Ereignisse aus der Stadtgeschichte. Heute: 1. März 1890. Gründung der Unfallklinik Bergmannsheil.
1890 wurde das Bergmannsheil für verunglückte Bergleute gegründet. Das Hospital in Bochum war die erste Unfallklinik der Welt.
Bochum als bedeutendste Bergbaustadt
Die Einrichtung des Krankenhauses erfolgte auf Initiative der Bergbau-Berufsgenossenschaft, den Anlass gaben die hohen Unfallzahlen unter Tage. Die Spezialklinik war von vornherein zur Unfallversorgung aller Bergbauarbeiter des Ruhrgebietes angelegt. Dass Bochum zum Standort dieses zentralen Krankenhauses wurde, lag daran, dass die Stadt damals als bedeutendste Bergbaustadt galt - neben der Knappschaft-Versicherung waren auch die Bergschule und die Bergarbeitergewerkschaft hier heimisch.
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Arbeitsplatz unter Tage war gefahrenvoll
Der Arbeitsplatz unter Tage ist gefährlich. Knochenbrüche, Quetschungen, abgetrennte Gliedmaßen und Kopfverletzungen kamen sehr häufig vor. Um solche speziellen Krankheitsbilder bestmöglich zu versorgen, setzte die unfallmedizinische Ausrichtung der Klinik auf viele Neuerungen. So wurde, damit Verletzte rasch versorgt werden konnten, ein Krankentransportwagen vorgehalten – anfangs pferdebespannt, später motorisiert. Auch wurden Prothesen für amputierte Patienten in einer eigenen orthopädischen Werkstatt hergestellt.
Das Bergmannsheil ist heute Klinikum der Ruhr-Universität.