Herne. Der neue Tauschschrank am Sportpark Eickel ist in Betrieb genommen worden. Er ist diesmal aus Metall, um weitere Brandstiftungen zu verhindern.

Eine Handvoll Kalender sind die ersten Gegenstände, in den kommenden Tagen dürften zahlreiche weitere hinzukommen. Der neue Tauschschrank am Sportpark Eickel ist in Betrieb genommen worden.

Der alte Tauschschrank war in der Nacht zum 23. August vergangenen Jahres in Flammen aufgegangen - Brandstiftung. Doch schon damals hatten sich Verwaltung und Politik vorgenommen, für Ersatz zu sorgen. Denn der Schrank, der im Frühjahr 2018 im Rahmen des Projekts „Nachhaltigkeit nimmt Revier“ eingeweiht worden war, stieß schnell auf Interesse bei der Bevölkerung. Viele Gegenstände wechselten bis zum Brand über diesen Weg den Besitzer. „Der Schrank hat sich aber auch zu einem Ort der Begegnung entwickelt, an dem Menschen zusammenkommen“, so Thomas Semmelmann, Teamleiter Klimaschutz bei der Stadt Herne.

Das soll auch in Zukunft wieder so sein. Ab sofort können Bürger dort Dinge deponieren, die sie selbst nicht mehr benötigen, die aber noch in Ordnung sind - vom kleinen Elektrogerät bis zum Dekorationsgegenstand. Bücher seien eigentlich nicht vorgesehen. Und selbstverständlich keine Lebensmittel.

Bezirksbürgermeister will auch für Röhlinghausen einen Schrank

Einen wesentlichen Teil zur Umsetzung des Projekts hat der im vergangenen Jahr gegründete Verein „Wir machen Herne schön“ beigetragen. Mit Hilfe der dort vertretenen Unternehmen wurde der Schrank gebaut. Statt aus Holz besteht er nun aus Stahl, um gegen Vandalismusattacken gefeit zu sein. Hinzugekommen ist eine kleine Sitzbank. Die Seitenwände bestehen aus feuerfesten Platten, die die Farben des Stadtlogos haben. „Wir haben zusammengesessen und uns gefragt, wo wir helfen können“, erzählt Vereinsvorsitzender Ralf Jungmann. Als sie vom abgebrannten Tauschschrank erfahren hätten, hätte der Verein den Kontakt zur Stadt gesucht - und am Ende den Schrank gebaut. Im Verein sind eine Reihe von Handwerksunternehmen versammelt. Der Verein werde noch weitere Projekte in Angriff nehmen, so Jungmann.

Über dieses Engagement freut sich auch Eickels Bezirksbürgermeister Arnold Plickert. „Das Ehrenamt spielt eine große Rolle, wir brauchen Menschen, die etwas tun.“ Für ihn hat der neue Schrank auch eine symbolische Bedeutung: „Wir lassen uns von Vandalen nicht die Gemeinschaft kaputtmachen.“ Gerade im Bereich des Sportparks ist es in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder zu Vandalismus gekommen.

Plickert hat sich ein Ziel gesteckt. Nach den Schränken in Eickel und am Sportpark soll auch irgendwann der Ortsteil Röhlinghausen mit einem Schrank versorgt werden.