Herne. Carla Lila Bauer präsentiert in Herne neue Bilder. Zu sehen ist eine andere Seite der Künstlerin. Warum es ihre letzte Ausstellung in Herne ist.
Der Herner Künstlerbund öffnet am kommenden Sonntag, 29. August, in seinem Kunstpunkt eine besondere Ausstellung: Cara Lila Bauer zeigt mit „imaginär und literarisch“ eine ganz andere Seite ihres Kunstschaffens.
In der Vergangenheit war Bauer mit den Bilderserien von Stühlen oder ihrer verschatteten Raumkonstruktionen mit eher konstruktiven und genau geplanten Kompositionen in der Herner Kunstszene präsent. Ihre in den vergangenen zwei Jahren entstandenen Aquarelle zeigen jetzt eine völlig neue Seite. „Ich habe mich ganz auf das Imaginäre eingelassen“, erklärt die Künstlerin.
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Und zwar so: Zuerst hat sie flüssige Aquarellfarbe auf das Papier tropfen lassen. Die zufällig entstandenen Flecken wurden zur Entdeckungsreise in Formen, Figuren und Gegenstände. Auf diese Gebilde hat sie sich spontan eingelassen und einfach weiter gemalt. Manchmal wurden mit Tusche oder Gelstift die Formen dunkel konturiert. Oder sie zerfließen in durchsichtige Farben. „Alles, was ich darin gesehen habe, habe ich gemalt“, sie.
Herne: Bauer nutzt die ganze Breite und Möglichkeiten der Aquarelltechnik
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Da könnten schon mal Elefanten durch die Luft fliegen. Oder es entstehen fantastische Mischwesen aus verschiedenen Tieren. Menschen verschmelzen mit Landschaft. Ornamentale Muster gehen in Figuren über. Da tauchen pflanzlich anmutende Gebilde neben abstrakten Formen auf. Bauer nutzt die ganze Breite und Möglichkeiten der Aquarelltechnik. Verkaufende Farben schaffen plastische Modulationen und tiefe Bildräume. Die kleinformatigen Bilder wirken durch ihre lockere Farbigkeit.
Doch nicht alles ist auf den ersten Blick so idyllisch. Es gibt auch Blätter, die eher düster oder bedrohlich erscheinen. Sie werden zu dramatischen, fast theaterhafte Szenen. Oder sie erzählen unendliche Geschichten. Der Übergang zwischen heiteren und bedrohlich wirkenden Bildern ist oft fließend. Der Phantasie des Betrachters sind keine Grenzen gesetzt. „Es war einfach mal spannend, ganz intuitiv in die Malerei einzutauchen“, so die Künstlerin lachend.
Für die Besucher ist es spannend, mal eine ganz andere Seite dieser vielseitigen Künstlerin zu entdecken. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: Für Bauer ist das ihre Abschiedsausstellung für Herne. Sie zieht es zurück in den Schwarzwald, wo sie geboren wurde.
„Imaginär und literarisch“, Eröffnung Sonntag, 29. August, 11.30 Uhr im Kunstpunkt, Mont-Cenis-Straße 296. Musik: Norbert Müller (Gitarre). Ausstellung bis 26. September, Mi bis So 15 bis 18 Uhr.