Herne. Eine Straße in Herne Sodingen soll nach dem berühmten Herner Künstler Robert Imhof benannt werden. Seine Witwe freut sich über den Vorschlag.
Er gehört zu den renommiertesten und bekanntesten Künstlern Hernes: Robert Imhof. Auch über die Stadtgrenzen hinaus ist er bekannt, seine Werke wurden bereits in zahlreichen Museen und Galerien präsentiert. Zuletzt wurde 2017 sein Frühwerk im Herner Rathaus gezeigt.
Nun soll eine Straße in Herne dem 1996 verstorbenen Künstler gewidmet werden. Den Vorschlag machte die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Sodingen. Denn noch immer sei Imhof bei vielen Herner Bürgern im Bewusstsein, heißt es in der Anfrage der SPD.
Als Straße schlägt die Fraktion die Stichstraße vor, die zukünftig zur Fläche der ehemaligen Stadtgärtnerei von der Straße Am Hauptfriedhof führen wird. Für diese Straße sei eine gesonderte Benennung vorgesehen. „Da das Bebauungsplangebiet in unmittelbarer Nähe zum Wohn- und Wirkungsort des Herner Malers liegt, besteht hier die Gelegenheit in angemessener Form an den überregional bedeutenden Maler zu erinnern, der ohnehin für eine entsprechende Ehrung vorgeschlagen ist“, so die SPD.
Witwe Thea Imhof findet die Idee „großartig“
Seine Witwe Thea Imhof unterstützt die Idee und freut sich, dass eine Straße nach ihrem verstorbenen Mann benannt werden soll. „Ich finde das ganz großartig“, sagt sie. Besonders freue sie sich, dass eine Straße an dem Friedhof nach ihm benannt werden soll, auf dem ihr Ehemann beerdigt worden ist. 43 Jahre war Thea Imhof mit ihm verheiratet.
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Auch die Wurzeln des Künstlers liegen in Herne: 1925 wird Robert Imhof als Sohn des Herner Künstlers Wilhelm Imhof geboren. Er studierte an der Kunstakademie Düsseldorf, sein Studium schloss er 1957 ab. 1958 schließlich legte er das Zweite Staatsexamen ab. Von 1959 bis 1982 war er als Kunsterzieher am Otto-Hahn-Gymnasium tätig.
1999 zeigte die Städtische Galerie einen Überblick über seine Zeichnungen und Grafiken. Überregional bekannt wurde Imhof vor allem durch seine „Kohlbilder“. Von Mitte der 1970er bis Ende der 1980er-Jahre stand das Gemüse im Mittelpunkt seiner Arbeiten.
Imhofs Werke waren in ganz Europa zu sehen
Auch die Herner Geschichtsgruppe „Die Vier!“ hat sich mit dem Leben und Wirken des Herner Künstlers beschäftigt. So schreibt Jürgen Hagen, Mitglied der Geschichtsgruppe, auf der Website „Herne von damals bis heute“: „Der renommierte Künstler genoss weit über die Stadtgrenzen hinaus großes Ansehen. Seine Arbeiten waren in Österreich, Niederlande, Dänemark, Frankreich, Ungarn, Georgien und im ehemaligen Jugoslawien zu sehen. 1992 und 1994 hatte Robert Imhof längere Arbeitsaufenthalte an der Cité Internationale des Arts in Paris. Der Künstler war Mitglied des Westdeutschen Künstlerbundes, des Bochumer Künstlerbundes, der Dortmunder Gruppe und des Vereins Düsseldorfer Künstler. Robert Imhof starb am 7. Februar 1996 an den Folgen eines Herzversagens. Ein Jahr zuvor wurde ihm zu Ehren eine Ausstellung seiner Werke in der Städtischen Galerie präsentiert. Anlass war der 70. Geburtstag des Trägers der Ehrenplakette der Stadt Herne.“
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>>> Verwaltung begrüßt Vorschlag
In der Sitzung der Bezirksvertretung Sodingen begrüßte die Verwaltung die Straßenbenennung. Nun werde die Anregung an den Ältestenrat übermittelt.
Den endgültigen Beschluss werde dann erneut die BV Sodingen fassen, erklärt Sodingens Bezirksbürgermeister Matthias Grunert.