Herne. Die Herner Künstlerin hat für ihre Ausstellung in der VHS-Galerie Arbeiten aus ganz unterschiedlichen Werkgruppen ausgesucht. Bunt sind sie alle.

„Es gibt Künstler, die verfolgen ihr ganzes Leben einen Stil. Dazu gehöre ich nicht“, stellt Cara Lila Bauer fest. Ab Freitag lädt die VHS-Galerie zu einer „Werkschau“ der Herner Künstlerin ein.

Die Künstlerin probiert gerne etwas Neues aus

Die Künstlerin Cara Lila Bauer und ihre Ausstellungsexponate (v.r.) „Blumenwiese“, „Pfau“ und „Buddha“ als schwebende Stühle.
Die Künstlerin Cara Lila Bauer und ihre Ausstellungsexponate (v.r.) „Blumenwiese“, „Pfau“ und „Buddha“ als schwebende Stühle. © Rainer Raffalski

Cara Lila Bauer arbeitet in Werkgruppen. „Ich fange immer wieder an, etwas Neues auszuprobieren“, erklärt sie ihre künstlerische Vielseitigkeit. In einer Gruppe beschäftigt sie sich mit Stühlen. Da werden alte Stühle bunt bemalt. Oder die Sitzgelegenheiten verwandeln sich in ihren Bildern zu Persönlichkeiten, die kleine Geschichten erzählen. Sie fliegen, lehnen sich an, sitzen quer oder erscheinen wie ein sich verschlungenes Liebespaar.

Leere Räume und das Kreuz als Form

Doch dann verzichtet Cara Lila Bauer auf alles Erzählerische und malt leere Räume, die allein durch ihre Farbperspektive wirken. Da wird der Blick des Betrachters in eine unbestimmte Raumtiefe geführt. Oder durch den Schattenwurf wird die strenge geometrische Konstruktion fast aufgehoben. Für diese Reihe hat Cara Lila Bauer extra Modelle gebaut, mit denen sie die Räume nachstellen kann. Auch diese Modelle sind in einer Vitrine zu sehen.

In einer anderen Werkgruppe dreht sich alles um das Kreuz. Wobei sie weniger Interesse an der religiösen Bedeutung hat als an der einfachen geometrischen Form. Sie wird dann Ausgangspunkt sowohl für eher flächige als auch perspektivische Formen, die in den Bildraum gesetzt werden. In einer Serie von Monotypien – Einmaldrucken – variiert sie die immer wieder die gleichen Formen mit unterschiedlichen Farben. In einer anderen Gruppe beginnen die konstruktiven Formen sich in einer nebelhaften farbigen Welt aufzulösen.

Skizzenbücher geben Aufschluss über die Arbeitsweise

Und neben den eher konstruktiven Werken zeigt Cara Lila Bauer auch einige Aquarelle, in denen sie sich ausdrucksstarken Gesichtern widmet. In diesen Werken beginnen auch die figürlichen Formen zu verschmelzen. Skizzenbücher und Studien mit Graphit auf Papier zeigen ihre Arbeitsweise. Cara Lila Bauer entwirft hier Vorstudien ihrer Bilder oder zeichnet ganz einfache Stillleben, um sich immer wieder des Raums und der Elemente im Raum zu vergewissern.

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© Rainer Raffalski

In ihrer neusten Reihe kommen zu der Malerei collagehafte, reliefhafte Elemente. Aus einfachen Toilettenrollen aus Pappe hat sie Köpfe geformt, die über den gemalten Körpern sitzen. Da gibt es nicht nur lustige Clowns, sondern auch eine Gruppe von Politikern, die zum Nachdenken anregen.

Leuchtende Bilder vor dunklen Wänden

„Mein Thema ist die Farbe“, stellt Cara Lila Bauer fest. In der Ausstellung zeigt sie, was man damit alles machen kann und welche Wirkung die Farbe auf den Betrachter hat. „Ich finde es toll, wie meine Bilder vor diesen dunklen Wänden leuchten.“ Es ist eine gelungene Präsentation, die durch ihre künstlerische Vielfältigkeit überzeugt.

>>> ZUR AUSSTELLUNG

Die „Werkschau“ wird am Freitag, 22. Februar, um 19 Uhr in der VHS-Galerie im Haus am Grünen Ring in Wanne (Wilhelmstraße 37) eröffnet.

Zur Einführung spricht Ingeborg Müller-Schuitz, Tochter des Wanne-Eickeler Künstlers Edmund Schuitz, in dessen ehemaligen Atelier Cara Lila Bauer vor einigen Jahren eingezogen ist.

Für den musikalischen Rahmen sorgen Norbert Müller und Norbert Sollbach an den Gitarren.

Die Ausstellung ist bis zum 12. April zu sehen. Öffnungszeiten Montag bis Freitag 9 bis 20 Uhr.