Herne. Auch in diesem Jahr wurden wieder Wahlplakate früher aufgehängt als erlaubt, diesmal von der CDU. Warum das ein Frühstart mit Ansage war.

Wahlplakate hingen mal wieder zu früh in Herne, ein Außenminister kommt nicht nach Wanne-Eickel, und das neue Stadtteilzentrum H2Ö ist fertig, aber noch immer nicht eröffnet – hier unser „Politgeflüster“.

Bratwurst

Rief zum Frühstart auf: Hernes CDU-Bundestagskandidat Christoph Bußmann.
Rief zum Frühstart auf: Hernes CDU-Bundestagskandidat Christoph Bußmann. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Die Sommerferien waren noch nicht zu Ende, da gibt’s schon wieder Knatsch in der Herner Politik. Anlass: das Anbringen der Wahlplakate. Nach dem Frühstart der Grünen im vergangenen Jahr war es jetzt wieder die CDU, die vorpreschte, also vor dem erlaubten Termin am Sonntag Plakate aufhängte. 2013 hieß es beim letzten Frühstart der Union dazu anschließend noch aus der Geschäftsstelle: „Da ist uns ein Fehler passiert – das Ganze tut uns leid.“ Diesmal war es ein Regelverstoß mit Ansage:CDU-Bundestagskandidat Christoph Bußmann (33) bat seine Parteifreunde mit einem Rundschreiben um Hilfe beim Plakatieren. „Die Plakatierung ist ab dem 15.08.2021 statthaft“, schrieb er. Und informierte zudem: Zum Plakatieren treffe man sich am 14. August um 16.30 Uhr an der Waldschule. Nach dem Plakatieren, so schloss Bußmann, gebe es am Abend Bratwurst und kühle Getränke. Sollte wohl heißen: Wenn die anderen Parteien mit dem Plakatieren beginnen, feiert die Union, dass sie die besten Plätze schon belegt hat.

Belastung

Kam nicht nach Wanne-Eickel: Außenminister Heiko Maas.
Kam nicht nach Wanne-Eickel: Außenminister Heiko Maas. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Gestartet ist mit dem Ende der Sommerferien auch der langweiligste Wahlkampf ever. Bislang gilt: blasse Kanzlerkandidaten, wenig Inhaltliches. Die SPD in Herne hatte gehofft, etwas Schwung in der Wahlkampf zu kriegen, wollte doch Bundesaußenminister Heiko Maas (54) in dieser Woche nach Herne kommen und der SPD und ihrer Bundestagskandidatin Michelle Müntefering (41) vor Ort etwas Strahlkraft geben. Wegen der Afghanistan-Krise musste Maas absagen. Offensichtlich hat er nun andere Sorgen als einen Abstecher nach Wanne-Eickel. Ob er den Wahlkampfbesuch in den nächsten Wochen nachholt? Die ersten Genossen sagen schon: bitte nicht. Der Außenminister sei längst zur Belastung geworden.

Besuchsabsage

Auch nicht in Herne: Ministerin Ina Scharrenbach.
Auch nicht in Herne: Ministerin Ina Scharrenbach. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Abgesagt hat in dieser Woche ihren Herne-Besuch auch Ina Scharrenbach (44). Die CDU-Politikerin war aber nicht auf Wahlkampftour, sie sollte als NRW-Bauministerin „nur“ das neue Stadtteilzentrum H2Ö, die ehemalige Hauptschule Hölkeskampring, auf der Grenze Herne-Mitte/Herne-Süd einweihen. Warum sie absagte und ob sie den Termin nachholt, ist (noch) nicht bekannt. Böse Stimmen meinen: Auf ein paar Monate kommt es jetzt bis zur offiziellen Eröffnung auch nicht mehr an. Die Schlüssel wurden der Stadt vom Bauherrn ja schon vor einem Jahr übergeben.