Herne. Was gaaanz lange währt ...: Nach den Sommerferien soll endlich die Herner Jugendverkehrsschule am neuen Standort öffnen. Das ist konkret geplant.
Die Jugendverkehrsschule soll pünktlich zum Beginn des Schuljahrs 2021/22 am neuen Standort hinterm Heimatmuseum in Unser Fritz öffnen. Das hat die Verwaltung am Donnerstag bei einem Termin der Herner SPD-Ratsfraktion vor Ort fest zugesagt.
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Damit würde für die Verkehrswacht Wanne-Eickel als Betreiberin der Einrichtung und vor allem für alle Grundschüler dieser Stadt eine lange Durststrecke enden. Denn: Im Herbst 2018 fand am bisherigen Standort neben der Grundschule Karlstraße in Wanne der letzte Verkehrsunterricht statt. Die Politik hatte zuvor beschlossen, dass auf dieser Fläche ein Senioren-Wohnquartier, ein Pflegeheim und eine Awo-Kita entstehen sollen.
Bürokratische Hürden und haarige Schädlinge
Dass es bei Standortsuche, Planung und Umsetzung nicht zuletzt durch bürokratische Hürden bei der Stadt zwischenzeitlich geknirscht hatte, wurde am Donnerstag zwischen den Zeilen deutlich. Bezirksbürgermeister Uwe Purwin sprach von „Ungereimtheiten“, SPD-Ratsfraktions-Chef Udo Sobieski von „vehementen Forderungen aus der Politik“. Auch die Natur durchkreuzte zunächst die Pläne: Eine Fachfirma musste Bäume auf dem Areal von den haarigen Eichenprozessionsspinnern befreien. Und dann war bekanntlich ja noch die Sache mit der Steinskulptur, die Purwin und Hotte Schröder wegen der langen Leitung der Verwaltung kurzerhand selbst aus dem Weg räumten.
Das ist der Fahrplan für die „neue“ Jugendverkehrsschule: An zwei Tagen in der Woche – dienstags und mittwochs – soll sich die Einrichtung jeweils am Vormittag für Grundschüler öffnen, kündigte Verkehrswacht-Vorsitzender Heinrich Hendricks an. Bei Bedarf und entsprechenden ehrenamtlichen Kapazitäten seien Erweiterungen denkbar, betonte der 2. Vorsitzende Wolfgang Neige. Sonderöffnungen seien grundsätzlich auch für erwachsene Nutzer möglich – beispielsweise für Pedelec-Fahrer.
Container wird mit Verspätung geliefert
Bis zur Eröffnung ist auf dem Platz hinter dem Heimatmuseum aber noch einiges zu tun. Die pünktliche Lieferung einer Ampelanlage und von Verkehrsschildern sei kein Problem, sagte Verkehrsdezernent Karlheinz Friedrichs. Für dem bestellten Container, in dem Fahrräder untergestellt werden sollen, gelte dies aber nicht. Es gebe Lieferengpässe, weil nach Holz nun offenbar auch Stahl knapp werde. Für den Übergang müsse deshalb der Stollen des Heimatmuseums für die Räder genutzt werden.
Die Verkehrswacht möchte zudem noch eine kleine Hütte oder einen Unterstand insbesondere für die Ausbilder errichten lassen. Kein praktischer Nutzen, aber dafür eine erhebliche Aufwertung der gesamten Schulungsstätte soll durch die Gestaltung der angrenzenden Garagenwand erzielt werden. Der Entwurf der Künstlerin Cara Lila Bauer sei bereits fertig, sagte Wolfgang Neige. Finanziert werde die Herstellung des farbenfrohen Bildes durch Sponsoren.