Herne. Die Inzidenz in Herne geht weiter zurück. Sie liegt noch knapp über 50. Ab Freitag gibt es Lockerungen, etwa im Handel. Das sind die neuen Regeln.

Nach mehr als sieben Monaten liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Herne nun fast wieder unter 50. Laut RKI sank sie am Donnerstag auf 53,1. Das letzte Mal, dass Herne einen RKI-Wert unter 50 erreicht hatte, war der 7. Oktober 2020 (39,0). Am 8. Oktober lag die Inzidenz dann schon bei 56,2, danach stieg sie kontinuierlich an. Den höchsten Wert seit Beginn der Pandemie erreichte die Stadt am 18. November (349,0).

Schon bevor Herne eine stabile Inzidenz unter 50 hat, wird laut Stufenplan, den die NRW-Landesregierung vorgestellt hat, bereits ab Freitag, 28. Mai, einiges wieder frühzeitig möglich sein, da Herne seit etwa zwei Wochen eine stabile Inzidenz unter 100 hat. Die größten Veränderungen gibt es in diesen Bereichen:

Einzelhandel (nicht Grundversorgung): Einkaufen ist wieder ohne Termin und ohne negativen Test möglich.

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Kultur: Voraussetzung sind ein fester Sitzplan und ein negatives Testergebnis. Das NRW-Gesundheitsministerium spricht in den Vorgaben explizit von einer Sitzordnung im „Schachbrettmuster“, also versetzt. Alle Kulturangebote, die in einem Gebäude stattfinden, obliegen einer Höchstzahl an 250 Gästen. Dazu zählen Konzerte, Theater, Opern und Kinos. Im Freien können Veranstaltungen mit bis zu 500 Personen stattfinden.

Spätestens Anfang Juli soll in Herne die kinolose Zeit vorbei sein. In Übereinstimmung mit den großen Kinoverbänden will Filmwelt-Chef Markus Köther am Donnerstag, 1. Juli, sein Kino wieder öffnen - vielleicht sogar schon eine Woche vorher. Für die Kinowirtschaft sei es entscheidend , „dass sich die Bundesländer auf einen möglichst einheitlichen und belastbaren Termin verständigen“, erklärt der Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF). „Nur wenn alle Kinos bundesweit die Chance haben, zeitnah gemeinsam zu öffnen, können Verleiher überhaupt neue Filme starten“. Eine Maskenpflicht am Platz sei keine Option, sagt Köther, und das sehe auch der Verband so. Zu diesem Thema würden noch Gespräche geführt. Froh ist Köther, dass die Filmverleiher schon die ersten Filmstarts angekündigt haben. „Fast & Furious 9“ sei ebenso dabei wie „Godzilla vs. Kong“ oder die Familienfilme „Space Jam 2“ und „Peter Hase 2“. Auch auf den Oscar-Gewinner „Nomadland“ freut sich der Kinobesitzer. Er nutzt momentan die Zeit ohne Publikum, um in der Filmwelt ein neues Netzwerk zu verlegen.

Sport: Kontaktfreier Außensport auf und außerhalb von Sportanlagen ist bis zu einer Personenzahl von 25 zulässig. Freibäder dürfen zur Sportausübung für Gäste öffnen, die ein negatives Testergebnis vorlegen können. Liegewiesen bleiben gesperrt. Wann die Freibäder in Herne öffnen, sei noch nicht klar, teilt Lothar Przybyl, Chef der Herner Bädergesellschaft, mit. Voraussichtlich am Wochenende soll die Entscheidung getroffen werden.

Gastronomie: Außengastronomie mit einer Testpflicht und festen Sitzplätzen darf öffnen. Die Regel, dass im Umkreis der Gastronomie keine Speisen und Getränke verzehrt werden dürfen, entfällt.

In Herne könnten bald neue Regeln gelten

Zu weiteren Lockerungen kommt es in Herne, wenn an fünf Werktagen in Folge die Inzidenz unter 50 bleibt. Am übernächsten Tag dieses Zeitraums könnten dann die Regeln entschärft werden. Demnach könnten in Herne bald folgende Regeln gelten:

Kontakte: Angehörige aus drei Haushalten können sich ohne weitere Einschränkungen im öffentlichen Raum treffen. Sofern alle Beteiligten negativ getestet sind, können sich auch zehn Personen unabhängig ihrer Haushalte treffen.

Kultur: Voraussetzung sind ein fester Sitzplan und ein negatives Testergebnis der Zuschauerinnen und Zuschauer. Alle Kulturangebote, egal ob sie drinnen oder draußen stattfinden, obliegen einer Höchstzahl von 500 Gästen. Dazu zählen Konzerte, Theater, Opern und Kinos.

Sport: Kontaktsport ist im Freien mit bis zu 25 Personen zulässig. Drinnen dürfen maximal zwölf Personen gemeinsam einen Kontaktsport ausüben, sofern eine Kontaktnachverfolgung sichergestellt ist und negative Tests vorliegen. Für kontaktfreien Sport gibt es keine Personenbegrenzung. Die Regeln gelten auch für Fitnessstudios.

Freizeit: Sofern die Sieben-Tage-Inzidenz von NRW ebenfalls unter 50 liegt, dürfen für negativ Getestete alle Bäder, Saunen und Indoorspielplätze öffnen.

Einzelhandel (nicht Grundversorgung): Pro zehn Quadratmeter Verkaufsfläche darf maximal ein Kunde gleichzeitig im Geschäft sein.

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Private Veranstaltungen: Im Freien sind private Veranstaltungen mit bis zu 100 Gästen erlaubt, drinnen mit bis zu 50. Dazu zählen jedoch keine Partys.

Gastronomie: In der Außengastronomie entfällt die Testpflicht. Auch Gastronomie in Gebäuden wird erlaubt, sofern die Gäste negativ getestet sind und einen festen Platz haben.