Herne. Am Kanal in Herne sollen Wohnungen, Büros, Gastronomien und mehr Freizeitmöglichkeiten entstehen. Experten erarbeiten nun ein Konzept.
Die Stadt Herne will die Uferbereiche des Rhein-Herne-Kanals entwickeln: Geplant sind Wohnungen und Büros, mehr Freizeitflächen und Gastronomie. Nun hat die Verwaltung ein Planungsbüro gefunden, das ein Konzept erarbeiten soll. Die Ergebnisse sollen im Sommer 2022 vorgestellt werden.
Die Entwicklung der Uferflächen, das „Waterfront Development“, soll die Bewerbergemeinschaft „Cityförster Architecture + Urbanism, Freiwurf Landschaftsarchitekturen, Plankom“ übernehmen, berichtete Baudezernent Karlheinz Friedrichs im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung. Cityförster sei eine international tätige Gesellschaft aus Architekten, Ingenieuren und Stadtplanern mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus über zehn Ländern. Für die Erarbeitung des Strukturkonzepts würden durch die Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitektur- /Freiraumplanungsbüro Freiwurf sowie den Beteiligungs- und Kommunikationsexperten des Büro Komplan verschiedene Kompetenzen optimal gebündelt, heißt es.
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Büros entwickeln „Leitlinien“ und „mögliche Denkrichtungen“
Uferbereiche in einer Größenordnung von 12 000 Hektar sollen betrachtet werden. Viele Flächen würden gar nicht oder wenig genutzt, andere bald aufgegeben, und nicht zuletzt werde die Emscher renaturiert, heißt es im Rathaus. Die Suche nach den Potenzialen sei auch deshalb wichtig, weil Wohn- und Gewerbeflächen in Herne knapp seien und der Freizeitwert gesteigert werden soll. Die beteiligten Büros sollen nun im Sommer mit der Analyse beginnen, anschließend „Leitlinien“ und „mögliche Denkrichtungen“ entwerfen, heißt es im Rathaus. Daraus soll ein Konzept erstellt werden, gemeinsam mit Stadt, Politik und Bürgern. Dazu gehöre auch eine „Kick-off-Veranstaltung“ nach den Sommerferien, bei der die Ziele vorgestellt werden sollen.
Die Linken hakten nach, Jürgen Klute hatte eine Anfrage zum Thema gestellt, die wegen der Corona-Pandemie nur schriftlich beantwortet wurde. Er wollte unter anderem wissen, ob es sinnvoll sei, in Zeiten des Klimawandels die Uferbereiche zu bebauen. Neben anderen Belangen sei „selbstverständlich auch die Thematik des Klimaschutzes und der Klimafolgenanpassung zu berücksichtigen“, antwortet das Rathaus. Außerdem wollte Klute wissen, warum es bei so einem großen Projekt keine Einwohnerbeteiligung etwa in Form eines Bürgerrates gebe. Drei öffentliche Beteiligungsveranstaltungen seien vorgesehen, lautet die Antwort: Neben besagter Kick-off-Veranstaltung soll es zudem ein Konzeptionsworkshop und eine öffentliche Abschlusspräsentation geben.