Herne. . Die Herner Linke wird auch ihren letzten überregionalen Mandatsträger verlieren: Der Europaabgeordnete Jürgen Klute hat auf Nachfrage angekündigt, dass er bei der Wahl 2014 nicht mehr antreten wird. Er wirft seiner Partei vor, auf die „antieuropäische Karte“ zu setzen.
2014 wird für die Herner Politik ein sehr ereignisreiches Jahr – nicht nur wegen der am 25. Mai anstehenden Kommunal- und Europawahlen. Die Linke sorgt nun bereits Ende 2013 für einen Paukenschlag: Der Herner Europaabgeordnete Jürgen Klute verzichtet auf eine neuerliche Kandidatur und geht hart ins Gericht mit dem Kurs seiner Partei.
„Die Linke setzt in Deutschland auf die antieuropäische Karte. Das ist nicht mein Ding“, erklärt der Pfarrer (60), der 2009 ins Europaparlament gewählt worden ist. Mit ihrer Haltung finde sich die Linke im „Rechtsblock“ um Marine Le Pen und Geert Wilders wieder.
Mit Klutes Abgang verliert die Herne Linke nach Bärbel Beuermann (Landtag) und Ingrid Remmers (Bundestag) ihren letzten überregionalen Abgeordneten. Die Herner CDU wird dagegen mit Renate Sommer – sie hat einen sicheren Listenplatz – weiterhin im EU-Parlament vertreten sein. Nicht so gut stehen bei der Europawahl die Chancen für die Herner Kandidaten Kirsten Eink (SPD) und Sabine von der Beck (Grüne). Der FDP-Kreisverband hat – wie üblich – keinen eigenen Kandidaten nominiert.
Die MDU (Muslimisch-Demokratische Union) wird am 25. Mai in Herne eine Premiere feiern und erstmals zur Kommunalwahl (sowie zur Wahl des Integrationsrates) antreten: „Wir möchten Kandidaten in so vielen Wahlbezirken wie möglich aufstellen“, erklärt Karim Sebbahi-Marciniak, MDU-Kreisvorsitzender Ruhrgebiet-Ost.
Nachwahl bei der CDU
Die Herner MDU lädt für Dienstag, 7. Januar (und künftig jeden Dienstag), zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung ein. Los geht es um 19 Uhr bei Aslan, Claudiusstraße 3. Zum Auftakt wird der MDU-Landesvorsitzende Bilal Kurt zu Gast sein.
Auch intern stellen einige Herner Parteien 2014 personelle Weichen. So wählt die SPD am 8. März - Weltfrauentag - einen neuen Vorstand. Der Landtagsabgeordnete Alexander Vogt, der 2012 die Nachfolge von Gerd Bollmann antrat, will Vorsitzender bleiben. Auf Kontinuität setzt auch FDP-Vorsitzender Thomas Bloch, der sich bei den Liberalen erneut zur Wahl stellt. Während die Linke 2014 ebenfalls einen neuen Vorstand wählt, wird es bei der CDU nur eine Nachwahl für den zurückgetretenen Vize Hans-Friedrich Schulz geben.