Herne. Die Herner Sparkasse gibt nicht klein bei: Im Rechtsstreit mit ihrer Mitarbeiterin Nurten Özcelik, SPD-Ratsfrau, geht das Unternehmen in Berufung.

Der Rechtsstreit zwischen der Herner Sparkasse und seiner bekannten Mitarbeiterin Nurten Özcelik geht in eine weitere Runde: Die Sparkasse hat gegen das Urteil des Arbeitsgerichts Herne Berufung eingelegt. Das teilt die städtische Tochter auf Anfrage der WAZ mit.

Zum Hintergrund: Das Kreditunternehmen hatte seiner Mitarbeiterin Nurten Özcelik, die für die SPD im Rat sitzt, vor einem Jahr fristlos gekündigt. Laut Arbeitsgericht war das nicht rechtens: Die 49-Jährige klagte gegen den Rauswurf und gewann im März vor dem Arbeitsgericht.

Herner Sparkasse: Özcelik hat die Treuepflicht verletzt

Im Kern ging es im Prozess um eine schlechte Beurteilung ihres Arbeitgebers, die die Angestellte nicht akzeptierte. Mehr noch: Sie berichtete Hernes SPD-Fraktionschef Udo Sobieski, auch Aufsichtsratsvize bei der Sparkasse, und Hernes SPD-Chef Alexander Vogt von der Beurteilung. Dadurch habe Özcelik die Treuepflicht verletzt, so das Kreditunternehmen, das außerdem davon ausgeht, dass die Angestellte ihren Parteifreunden auch von einem Immobiliengeschäft erzählte, was sie beanstandet habe – und deshalb zur schlechten Beurteilung geführt habe. Özcelik bestreitet das, und das Arbeitsgericht glaubte ihr.

Nun beschäftigt sich eine höhere Instanz mit dem Rechtsstreit. Es ist nicht der einzige Streit: Özcelik hat sich auch mit ihrer Fraktion überworfen, aktuell finden Gespräche statt, um das Zerwürfnis zu beenden.