Herne. Betreuung vor 7 und nach 17 Uhr, mehr als 47 Wochenstunden geöffnet: Vier Herner Kitas sollen Eltern künftig flexiblere Angebote machen.

Herner Kitas sollen künftig flexiblere Betreuungszeiten anbieten. Finanziell gefördert werden zum Kita-Jahr 2021/22 die Einrichtungen Am Solbad in Eickel und Altenhöfener Straße in Herne-Süd sowie ab 2022/23 die Kitas Mont-Cenis-Straße in Sodingen und Florastraße in Wanne, berichtet die Verwaltung in einer Vorlage für den Ausschuss Kinder, Jugend und Familie.

Möglich macht dies die mit einer zusätzlichen Förderung verbundenen Reform des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) des Landes. Für 2021/22 stehen Herne zunächst 612.750 Euro und 2022/23 insgesamt 817.000 Euro zur Verfügung. 80 Prozent davon trägt das Land, den Rest die Stadt.

Zusätzliche Angebote ab 2022 an der Florastraße und Mont-Cenis-Straße

In den beiden ab Sommer 2021 geförderten Einrichtungen wird sich jedoch wenig ändern, weil diese bereits Betreuungszeiten vor 7 und nach 17 Uhr anbieten und mehr als 47 Wochenstunden geöffnet haben. Die beiden Träger St. Elisabeth-Gruppe (Solbad) und Ev. Kindergartengemeinschaft (Altenhöfener Straße) sollen nun Zuschüsse dafür erhalten, kündigt die Stadt an.

Auch die städtische Kita Florastraße in Wanne wurde vom Herner Fachbereich Kinder, Jugend und Familie ausgewählt.
Auch die städtische Kita Florastraße in Wanne wurde vom Herner Fachbereich Kinder, Jugend und Familie ausgewählt. © Unbekannt | Meinke

In den beiden Kitas Mont-Cenis-Straße (Träger: Awo) und Florastraße (Stadt) würden ab 2022/23 neue Angebote zur Flexibilisierung der Betreuungszeiten vorgehalten. Die Konzepte müssten aber noch erarbeitet werden, so das Jugendamt. Den dann insgesamt vier Einrichtungen stünden jeweils rund 200.000 Euro als Zuschuss zur Verfügung. Vor der Auswahl der Kitas habe es Abfragen in allen Einrichtungen sowie eine Beratung in der Arbeitsgemeinschaft aller Kitas gegeben, betont die Stadt.

Stadt ruft Landesmittel nicht ab

Auch fürs aktuelle Kita-Jahr 2020/21 hätte Herne vom Land einen Zuschuss für flexiblere Betreuungsangebote erhalten können, und zwar in Höhe von 326.800 Euro. Man habe die Mittel jedoch „aufgrund von Abstimmungsbedarfen und der anhaltenden Pandemie-Situation“ nicht abgerufen, erklärt die Stadt. Das sei im Konsens mit den Einrichtungen erfolgt.

Auch interessant

In der Vergangenheit hat es in Herne bereits mehrfach Diskussionen über die Ausweitung der Betreuungszeiten gegeben – auch weil andere Kommunen flexiblere Modelle anboten. In Herne sei dies nicht nötig, weil es bei Eltern keinen Bedarf gebe, erklärte die Stadt 2017. loc

Der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie tagt am Mittwoch, 26. Mai, ab 16 Uhr im Volkshaus Röhlinghauen, Am Alten Hof 28.