Herne.. In Herne ist nur eine Kita frühmorgens und abends geöffnet. Die Betreuungszeiten sind in manchen Städten flexibler als in Herne.
In Herne öffnen nur drei von 68 Kitas vor 7 Uhr, und nur eine Kita schließt nach 17 Uhr. In manchen anderen Städten sind die Öffnungszeiten der Kindertagesstätten deutlich flexibler. Vor Ort aber sei das nicht nötig, meint Stadtsprecher Christoph Hüsken: Für Eltern reiche die bisherige Regelung aus.
Laut Stadt öffnen vier Prozent der Herner Kitas vor 7 Uhr, also besagte drei Einrichtungen. Nach einer kleinen Anfrage der FDP an die Landesregierung öffnen in der Nachbarstadt Gelsenkirchen sogar 14 Kitas vor 7 Uhr. Ein Blick auf den Abend: Zwei Prozent der Kitas haben laut Anfrage in Essen nach 18 Uhr geöffnet, in Düsseldorf und Köln seien es fünf Prozent; in Herne ist es eine Einrichtung. Die Öffnungs- und Schließzeiten vor Ort, sagt Stadtsprecher Hüsken, würden jährlich beschlossen und richteten sich nach den Eltern: Diese könnten jährlich ihre Wünsche äußern. Derzeit gelte: Die Herner Öffnungszeiten reichten aus. In Einzelfällen frühmorgens oder abends sprängen Tagesmütter in den Randzeiten ein.
Vorzeige-Kindertagesstätte in Sachen flexible Öffnungszeiten ist die Am Solbad. Sie gehört dem Krankenhaus-Träger St. Elisabeth-Gruppe und ist somit attraktiv etwa auch für Pflegepersonal, das im Schichtdienst arbeitet und eine Kinderbetreuung benötigt. Die Einrichtung ist zwischen 5.30 bis 21 Uhr geöffnet. Derzeit, sagt Kita-Leiterin Wilma Osuji, begönnen zehn Kinder ihren Tag dort zwischen 5.30 und 7 Uhr, nach 17 Uhr würden im Schnitt fünf Kinder betreut. Eine höhere Nachfrage in den Randzeiten gebe es nicht. Es wäre durchaus möglich, weitere Kinder vor 7 oder nach 17 Uhr zu betreuen, sagt Osuji.
Kurzfristige Hilfe bei Bedarf
Auch nach Meinung von Ulrich Klonki, Vorsitzender des Jugendhilfeaussschusses, reichen die Öffnungszeiten in Herne aus. Vor Jahren habe es an der Kaiserstraße einen Versuch gegeben, die Öffnungszeiten bis in den Abend zu verlängern. „Das Angebot wurde nicht angenommen“, berichtet der SPD-Ratsherr. Sollte es künftig aber entsprechenden Bedarf von Eltern geben, werde die Stadt kurzfristig helfen. Entweder, in Einzelfällen, über Tageseltern, die beispielsweise frühmorgens einsprängen und ein Kind anschließend auch in die Kindertagesstätte bringen könnten, oder, sollten sich viele Eltern melden, über den Aufbau einer Gruppe mir flexibleren Öffnungszeiten. Hier stünde die Awo bereit.
Richtig sei, so Klonki zur WAZ, dass die Öffnungszeiten insgesamt flexibler gestaltet werden müssten. Dabei denkt er auch an Wochenenden und nennt das Beispiel einer Friseurin. Sie bräuchte eine Betreuung von Dienstag bis Samstag. So etwas gebe es in den Herner Kitas bislang nicht.