Herne/Bochum. Ein Vater aus Herne soll sich mehrfach an seinem anfangs dreijährigen Sohn sexuell vergriffen haben. Was dem 46-Jährigen vorgeworfen wird.

Weil er sich mehrmals sexuell an seinem anfangs dreijährigen Sohn vergriffen haben soll, muss sich ein gelernter Maler (46) aus Herne seit Dienstag vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Zum Prozessauftakt räumte der Vater gezielte Berührungen im Genitalbereich des Kleinkinds ein – berief sich dabei aber auf einen Mix aus Spaß und medizinischer Fürsorge.

„Ja, ich habe den Jungen dort angefasst. Aber nicht aus sexuellen Motiven, sondern um eine Phimose (Vorhautverengung) zu vermeiden“, sagte der Herner den Richtern der 3. Jugendschutzkammer. „Ich meine, ich hätte das mal beim Kinderarzt mitbekommen, dass man das machen soll.“ Von Frau und Kind lebt der Angeklagte nach einem Polizeieinsatz im September 2020 an der damaligen Familienwohnung in Horsthausen getrennt.

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Angeklagter lief häufig nackt durch die Wohnung

Die Anklage skizziert sechs sexuelle Übergriffe im Zeitraum von drei Jahren, bei denen der Vater seinen oftmals nur spärlich bekleideten Jungen im Genitalbereich berührt haben soll. Mal in der Küche, mal im Badezimmer, mal auf der Couch. Die Vorwürfe waren im Anschluss an die Trennung von Vater und Mutter angezeigt worden. Der Angeklagte, der nach eigenen Angaben damals häufig nackt durch die Wohnung gelaufen ist, hat aktuell eine neue Partnerin.

Zu seinem Sohn (heute 7) besteht so gut wie kein Kontakt mehr. Der Herner ist mehrfach wegen Gewaltdelikten vorbestraft. Die Anklage lautet auf sexuellen Missbrauch von Kindern. Der Prozess wird fortgesetzt.