Bochum/Herne. Weil er versucht hat, einem Bekannten den Kopf abzuschneiden, muss ein Herner in Haft. Täter und Opfer hatten zuvor eine Drogenparty gefeiert.

Nach einer „Albtraum-Bluttat“ in einer Wohnung an der nördlichen Bahnhofstraße ist ein drogenabhängiger Herner am Freitag am Bochumer Schwurgericht zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der 26-Jährige hatte nach einer tagelangen Drogenparty versucht, den Wohnungsinhaber mit einem Messer zu köpfen. Der Angeklagte hatte im Prozess ein weitreichendes Geständnis abgelegt und sich in Teilen auf Erinnerungslücken berufen.

Herner zerschnitt Mann das Gesicht

Der 26-Jährige war am 15. November 2020 gegen zehn Uhr morgens mit einem Keramik-Messer auf den im Bett liegenden Wohnungsinhaber losgegangen und hatte mit der Klinge mehrfach quer über dessen Hals geschnitten, dem Mann danach auch noch Stiche in Bauch und Rücken versetzt. Im Plädoyer der Staatsanwaltschaft war die Rede von „absolutem Vernichtungswillen“. Einem hinzugeeilten Bekannten, der gemeinsam mit ihm seit circa zwei Wochen bei dem Wohnungsinhaber untergekommen war und durchgefeiert hatte, zerschnitt der 26-Jährige das Gesicht. Das Leben des Wohnungsinhabers konnte nur durch eine Not-Operation gerettet werden.

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Der Angeklagte hatte sich vor der Urteilsberatung noch einmal selbst an das Hauptopfer gewandt und erklärt: „Ich bin dankbar, dass Du heute hier sitzt.“ Neben der Haftstrafe ordneten die Richter an, dass der 26-Jährige nach knapp drei Jahren Haft die Chance auf einen geschlossenen Drogenentzug erhält. Das Urteil lautet auf versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung.