Bochum/Herne. Ein Herner soll in Wohnungen seiner Oma in Herne Drogen gelagert und von dort aus gedealt haben. Jetzt drohen womöglich viele Jahre Haft.
Weil er unter anderem aus wechselnden Wohnungen seiner Oma heraus im größeren Stil mit Drogen gehandelt haben soll, muss sich ein Verkäufer aus Herne vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Binnen zehn Monaten war ein und dieselbe Wohnung der Großmutter in Horsthausen von der Polizei zweimal durchsucht worden – ein brisanter Messer-Fund bei der zweiten Razzia könnte dem 39-Jährigen eine empfindliche Haftstrafe einbringen.
Laut Anklage soll der Herner spätestens seit 2017 als Drogendealer aktiv gewesen sein. Im September 2017 soll er aus der von ihm zunächst mitbewohnten Wohnung seiner Großmutter an der Lützowstraße heraus an einen Kunden sowohl Marihuana als auch Amphetamine verkauft haben. Nach einem Umzug der Oma-Enkel-Wohngemeinschaft nach Pantringshof soll der Angeklagte auch dort Drogen gelagert und weiterverkauft haben.
Polizei stellt in Herne typische Dealer-Utensilien sicher
Am 28. Oktober 2019 war die neue Wohnung zum ersten Mal von der Polizei durchsucht worden und dabei waren laut Anklage neben Drogen auch typische Dealer-Utensilien sichergestellt worden. Im August 2020 folgte die zweite Razzia. Dabei wurden dann laut Staatsanwaltschaft neben Drogen auch Dealgeld, zwei Feinwaagen und ein Einhandmesser aufgespürt. Mit Blick auf den Messer-Fund lautet die Anklage deswegen auch auf bewaffneten Drogenhandel. Übliche Mindeststrafe: fünf Jahre Haft. Von August bis November 2020 hat der Angeklagte in U-Haft gesessen, wurde danach vorerst verschont. Der Prozess wird fortgesetzt.