Herne. Drei weitere Herner Firmen haben beim Ökoprofit-Projekt mitgemacht und ihre Klimabilanz verbessert. So viel CO₂ konnten sie bereits einsparen.

Die Umwelt schonen und gleichzeitig die Betriebskosten senken: Das ist das Ziel des interkommunalen Projekts „Ökoprofit“, das nun seinen siebten Durchgang beendet hat. Auch drei Herner Unternehmen haben im vergangenen Jahr mitgemacht und mit Unterstützung der Ökoprofit-Experten unter anderem ihren Energieverbrauch deutlich senken können.

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Eines der drei Unternehmen ist die Kupplungs- und Getriebebau-Firma Vulkan, die durch das Projekt 170 Tonnen CO₂ und 212.000 Kilowattstunden (kWh) Energie einsparen konnte. Jährliche finanzielle Einsparungen: 37.000 Euro. „Alle Unternehmen beschäftigen sich gerade mit den Themen Energieeinsparungen und Nachhaltigkeit“, sagt Geschäftsführer Sebastian Meise. „Durch Ökoprofit haben wir neue Ideen bekommen und konnten sehen, wie andere Firmen das Thema umsetzen.“ Unter anderem seien Kompressoranlagen optimiert und Beleuchtung auf LED umgestellt worden. Zudem werde auf dem Vulkan-Dach die zweitgrößte Photovoltaikanlage in Herne entstehen.

Unternehmen bekommen neue Ideen durch Ökoprofit

Auch Steven Engler wurde mit einem Zertifikat für die Teilnahme an Ökoprofit am Mittwochmorgen von Oberbürgermeister Frank Dudda geehrt. Engler, Chef der Engler-Gruppe, die unter anderem das City Centers saniert hat und den Europagarten unmittelbar neben dem City Center baut, habe im City Center angefangen, nachhaltige Änderungen vorzunehmen. „Wir wissen, dass gerade Gebäude häufig nicht nachhaltig sind“, sagt Engler. Mit der Unterstützung von Ökoprofit habe er Maßnahmen, die bereits geplant gewesen seien, überprüfen lassen und sei auf neue Ideen aufmerksam gemacht worden. So sei das Thema Mülltrennung neu auf die Agenda gekommen. Insgesamt konnten am City Center 18,8 Tonnen CO₂, 47.000 kWH, 105,6 Tonnen Abfälle und 20.000 Euro eingespart werden.

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Die Industrie- und Städtereinigungs GmbH Müntefering habe sich schon zuvor mit dem Klimaschutz beschäftigt. Den letzten Anstoß, bei Ökoprofit mitzumachen, hätten ihm aber seine Kinder gegeben, sagt Geschäftsführer Stefan Hermann. „Die haben mir gesagt: ‘So geht es nicht weiter’.“ Nun soll eine Photovoltaikanlage auf das Dach des Unternehmens gesetzt und die alten Ölheizungen abgeschafft werden. „Es wurde einiges angestoßen, das nun nach und nach umgesetzt wird.“ 21,4 Tonnen CO₂, 70.000 kWh, 500 Kubikmeter Wasser und 10.000 Euro konnte das Unternehmen bereits einsparen.

26 Herner Firmen haben schon bei dem Projekt mitgemacht

Man müsse nun natürlich etwas Geduld haben, betont Oberbürgermeister Frank Dudda bei der Übergabe der Zertifikate. Denn schließlich würden sich die Investitionen, die jetzt getätigt werden, erst in den nächsten Jahren auszahlen. In Herne gebe es mittlerweile das richtige Bewusstsein für das Thema Umweltschutz, sagt Dudda. „Es freut uns, dass Firmen mit Ausstrahlungskraft über die Stadtgrenzen hinaus mit uns diesen Weg gehen.“

Das Projekt Ökoprofit gibt es seit 2004. Insgesamt konnten bislang 26 Firmen aus Herne so ihre Klimabilanz verbessern. Unterstützt würden sie mit Workshops und Beratungen, erklärt Thomas Semmelmann von der Stadt, der das Projekt begleitet. In Pandemiezeiten hätten die Workshops zunächst mit begrenzter Teilnehmerzahl stattgefunden, später dann nur noch online. Schon jetzt seien weitere Unternehmen dazu aufgerufen, sich an dem Projekt beim nächsten Durchgang zu beteiligen. „Wir gehen bereits auf die Unternehmen zu, starten werden wir erst Anfang 2022. Die Firmen brauchen natürlich eine gewisse Vorlaufzeit.“

>>> PROJEKT IN VIER STÄDTEN

Unternehmen aus Herne, Gladbeck, Bottrop und Gelsenkirchen werden bei dem Umwelt- und Klimaschutzprojekt an die Hand genommen und lassen sich von Beratern durchleuchten. Die Experten zeigen, wie Energie gespart und Abfall vermieden werden kann.

Da weniger Energie auch weniger Kohlendioxid bedeute, hätten am Ende alle was davon, sagen die Initiatoren: neben den Unternehmen auch die Stadt und die in ihr lebenden Menschen – und eben die Umwelt.