Herne.. Die Häuser der evangelischen Krankenhausgruppe sind mit dem Ökoprofit-Zertifikat ausgezeichnet worden. Diese Vorgaben mussten sie erfüllen.
Die Umwelt zu schonen und gleichzeitig Kosten einzusparen, hat sich die Evangelische Krankenhausgemeinschaft zum Ziel gesetzt. Da ein solch umfangreiches Engagement, mit dem nachhaltig Ressourcen geschont werden sollen, Anerkennung verdiene, so Oberbürgermeister Frank Dudda, erhielt das Unternehmen eine besondere Auszeichnung. Während einer Feierstunde bekam es das Zertifikat „Ökoprofit“ verliehen.
In den vergangenen Monaten hat die Krankenhausgemeinschaft beispielsweise in der Ausstattung einige Veränderungen vorgenommen. Energiesparende LED-Technik hat Einzug gehalten. Der Antrieb von Lüftungsanlagen wurde durch deutlich effizientere Motoren ersetzt. Darüber hinaus haben die insgesamt vier Krankenhäuser (Herne, Eickel, Castrop und Witten), die zum Verbund gehören, bei ihren Konzepten zur Abfallvermeidung nachgebessert. Mit möglichen Schwachstellen bei der Mülltrennung soll es nun ein Ende haben.
Insgesamt 30 Herner Unternehmen
Mit dem Zertifikat befinde sich die Krankenhausgemeinschaft jetzt in guter Gesellschaft mit insgesamt 30 Herner Unternehmen, die sich in vergangenen Jahren diesen Titel ebenfalls erarbeitet haben. Es sei schon mit Aufwand verbunden, die Zertifizierung zu erhalten, betonte Baudezernent Karlheinz Friedrichs. So durchlief das Unternehmen ein Prüfungsverfahren, in dem es das gesamte Umweltkonzept und auch die Umsetzung präsentieren, erläutern und begründen musste. Mehrere Workshops und Beratungstermine standen auf dem Programm, um sich mit Energie- und Umweltmanagement zu befassen. Der Erfolg, den die Krankenhausgemeinschaft erzielt habe, spreche aber schließlich für sich, erklärte der Dezernent.
Wirtschaftlichen Berechnungen zufolge kann ein Betrieb rund 43.000 Euro pro Jahr sparen, wenn er seinen Material- und Energieaufwand drosselt, um als „Ökoprofit-Firma“ anerkannt zu werden.
Mitarbeiter kümmern sich verstärkt
Über die rein finanziellen Beweggründe hinaus trage das gesamte Prozedere auch dazu bei, dass sich die Mitarbeiter eines Betriebes verstärkt mit Fragen von Ökologie und Umweltschutz befassten, meinte Friedrichs.
Der Verwaltungsdirektor des Evangelischen Krankenhauses in Herne, Danh Vu, hob die Bedeutung der Zertifizierung für die Einrichtung hervor und erläuterte, dass an dem Projekt auch Mitarbeiter der Haustechnik beteiligt gewesen seien.
Imagegewinn erzielt
Man solle vor allem auch den Imagegewinn bedenken, der mit einer solchen Auszeichnung einhergehe, erklärte Oberbürgermeister Dudda. Das könne doch durchaus ein Motiv für weitere Firmen sein, sich die Evangelische Krankenhausgemeinschaft zum Vorbild zu nehmen und ebenfalls mit dem Verfahren zu starten.
>> INFO: 20 weitere Unternehmen gesucht
- Um das Zertifikat Ökoprofit zu erhalten, müssen die teilnehmenden Betriebe ein Verfahren durchlaufen, in dem sie von der Herner Firma Baum-Consult begleitet und beraten werden.
- Gefördert wird das Zertifizierungsverfahren vom Land NRW, die Stadt Herne gibt einen Zuschuss, weil sie den Umweltschutz fördern möchte.
- In Kürze soll eine neue Verfahrensrunde starten. Herne sucht im Schulterschluss mit den Städten Bottrop, Gladbeck und Gelsenkirchen, die sich ebenfalls für Ökoprofit engagieren, 20 Firmen, die mitmachen wollen.