Herne. Umweltschutz bringt bares Geld. Diese Erfahrung machten fünf Herner Unternehmen, die 2009 am Projekt "Ökoprofit" teilnahmen. Die Betriebe senken ihren jährlichen Ausstoß an Kohlendioxid nun um 180 Tonnen und sparen 238.000 Euro.

Unternehmen investieren in den Umweltschutz – und sparen bares Geld. Das ist, in Kürze, das Erfolgsrezept von „Ökoprofit”. Thomas Semmelmann, der Agenda-Beauftragte der Stadt, spricht von einem „Aha-Effekt”, der sich bei so manchem Firmenchef während des Projektes einstelle. 2009 waren fünf Betriebe aus Herne mit von der Partie, und Interessenten für 2010, sagt Semmelmann, stehen bereits auf der Matte.

Interkommunal

Ökoprofit wurde zum 4. Mal als interkommunales Projekt veranstaltet, mit dabei sind neben Herne Gladbeck und Gelsenkirchen. An der letzten Runde beteiligten sich 20 Unternehmen, vier davon aus Herne.

Die Gesamtbilanz: Rund 130 erfolgreich umgesetzte Ideen für mehr Umweltschutz im Betrieb und jährliche Einsparungen von ca. 1,65 Mio. Euro.

Ökoprofit: Unternehmen werden bei dem Umwelt- und Klimaschutzprojekt an die Hand genommen, lassen sich von Beratern durchleuchten. Die Experten zeigen, wie Energie gespart und Abfall vermieden werden kann – um die Häuser so auf sichere Füße stellen zu können. Da weniger Energie auch weniger Kohlendioxid bedeute, hätten am Ende alle was davon, sagen die Initiatoren: neben den Unternehmen auch die Stadt und die in ihr lebenden Menschen – und eben die Umwelt.

Ausstoß um 180 Tonnen gesenkt

Was Letztere angeht, so sieht die Bilanz diesmal wie folgt aus: Die fünf Herner Betriebe, die in der letzten Runde mitmachten, senken ihren jährlichen Ausstoß an Kohlendioxid nun um 180 Tonnen und sparen 238.000 Euro. Die Gemeinnützige Beschäftigungsgesellschaft Herne, p.a.c. Gasservice, der Verlag Neue Wirtschafts-Briefe und die St. Vincenz Gruppe Ruhr haben zum ersten Mal teilgenommen, einer Rezertifizierung unterzog sich das Marienhospital. Alle Betriebe erhielten nun aus den Händen des Landesumweltministers Eckard Uhlenberg eine Urkunde – und dürfen sich Ökoprofit-Betrieb nennen.

Je nach Mitarbeiterzahl, sagt der Agenda-Beauftragte, zahlen die Unternehmen für die Teilnahme zwischen 1500 und 6000 Euro. Diesen Betrag, so Semmelmann, bekämen sie „immer raus” – und sparten ihn fortan jährlich. Mehr noch: „Wenn sich einmal ein Betrieb auf den Weg gemacht hat, effektiver zu arbeiten, dann spart er immer mehr.”

Ein Beispiel: p.a.c.-Gasservice. Das 1998 gegründete Familienunternehmen, zu Hause auf Friedrich der Große, liefert Gase an den Mittelstand. Akribisch wurde den 23 Mitarbeitern über die Schulter geschaut, am Ende stand ein Fünf-Punkte-Programm: Abfallmengen wurden etwa reduziert, Fahrer geschult, Beleuchtung und Wasserkühlung optimiert. Jährliche Einsparung: 5300 Euro. Die Bilanz der anderen: Die Gemeinnützige spart nun 5800 Euro jährlich, die St.Vinzenz-Gruppe 38 000 Euro, der nwb-Verlag 13.500 Euro und das Marienhospital Herne 175.200 Euro.

Kontakt: Thomas Semmelmann (Agenda-Beauftragter),02323/162-121