Herne. Nach Einführung der Parkraumbewirtschaftung in Herne-Süd wächst der Unmut bei Anwohnern und Politkern. Das wird konkret beklagt und kritisiert.
Alles wird gut? Zumindest eine deutliche Entspannung sollte mit der im Herbst 2020 eingeführten Parkraumbewirtschaftung rund ums Marien Hospital in Herne-Süd einher gehen. Klagen von Bürgern und Kritik aus der SPD legen nahe: Es besteht nach wie vor Handlungsbedarf.
Auch die Antworten der Stadt auf eine Anfrage der SPD in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Herne-Mitte konnten den Druck nicht aus dem Kessel nehmen. So machte die Verwaltung den Genossen und Bürgern wenig Hoffnung, dass das Parkraumkonzept auf einige Nebenstraßen ausgeweitet werden kann.
Stadt: Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung ist nicht möglich
SPD-Ratsfrau Theres Boneberger und SPD-Bezirksfraktions-Chefin Melissa Arnold hatten unter Berufung auf betroffene Anwohner von einem zunehmenden Parkdruck unter anderem auf der Franz-Düwell-Straße oder Sehrbruchskamp berichtet; beide Straßen liegen außerhalb des Parkraumbewirtschaftungsgebiets. Das wird aus formalen Gründen auch so bleiben, so das klare Signal der Stadt. Denn: Die sehr engen Vorgaben erlaubten nur einen Durchmesser der zu bewirtschaftenden Fläche von maximal einem Kilometer.
Eine wesentliche Verbesserung der Situation erhoffen sich Stadt, Politik und Bürger durch die (bereits zugesagte) Errichtung eines Parkhauses fürs Marien Hospital am Hölkeskampring. Der Startschuss soll nach Angaben der Klinikgeschäftsführung „Ende 2021/Anfang 2022“ erfolgen, so die Stadt. „Wir werden weiter am Ball bleiben“, kündigt SPD-Bezirksfraktionsvorsitzende Melissa Arnold an.
Das gilt auch für die Bürgerinitiative Herne-Süd (BI), die sich einst im Zuge des Streits um den Nahverkehrsplan gegründet hat. BI-Sprecher Peter Windhäuser befürchtet sogar noch eine Zunahme des Parkdrucks in Herne-Süd. Er begründet dies unter anderem mit der anstehenden Sanierung des Hölkeskamprings, für die laut Stadt zwischenzeitlich eine Vollsperrung nötig wird.
Bürgerinitiative: Bädergesellschaft zeigt keine Größe
Die Grundsanierung der HGW-Häuser am Hölkeskampring und der Wegfall der „Notparkplätze“ an der alten Schule Düngelstraße würden den Parkdruck ebenfalls erhöhen, so Windhäuser. Und auch die von der Stadt angeordnete Änderungen der Verkehrsführungen auf der Straße des Bohrhammers und der Bachstraße – sie sollen vor Park-Such-Verkehr geschützt werden – führt die Initiative an.
Peter Windhäuser und seine BI-Mitstreiterin Birgit Ruwe werfen noch eine weitere Frage auf: Warum werde der Parkplatz des zurzeit coronabedingt geschlossenen Südpools an der Bergstraße nicht zur Nutzung freigegeben? Die Stadtwerke als ehemalige Betreiberin des Bads hätten 2020 den Parkplatz den „hart arbeitenden Coronahelden“ des Marien Hospitals als Parkraum zur Verfügung gestellt. Das habe die Situation wesentlich verbessert. Die städtische Bädergesellschaft als neue Betreiberin zeige diese Größe dagegen nicht, kritisieren Windhäuser und Ruwe.