Herne. Der Betreiber des Cranger Weihnachtszaubers will im Revierpark Gysenberg einen Freizeitpark bauen. Doch er hat Konkurrenz.

Der Betreiber des Cranger Weihnachtszaubers, Sebastian Küchenmeister, will im Revierpark Gysenberg in Herne auf der Fläche des bisherigen Freizeitparksparks „Start und Ziel“ einen Familienpark bauen. Der bisherige Betreiber, Werner Schmidt, will aber weitermachen.

Zum Hintergrund: Die Revierpark GmbH hat den Vertrag mit dem aktuellen Betreiber zum Frühjahr nächsten Jahres gekündigt, um neue Verhandlungen aufnehmen zu können, bestätigt Revierpark-Chef Lothar Przybyl auf Anfrage der WAZ. Werner Schmidt (75) betreibt seit 2002 auf einer rund 12.000 Quadratmeter großen Fläche im Gysenberg seinen Freizeitparkpark „Start und Ziel“. Für einen Eintritt von 3 Euro plus weitere Beträge für einzelne Fahrgeschäfte und Spielgeräte können Kinder das Areal nutzen, außerdem gibt es unter anderem Minigolf, Wasserfläche, Kiosk und Grillbereiche.

Herner Revierpark-Chef: Jetzige Zustand ist auf keinen Fall zufriedenstellend

Generationen von Kindern (und ihre Eltern) kennen den kleinen Freizeitpark „Start und Ziel“ im Revierpark Gysenberg Herne, hier ein Bild aus dem Jahr 2014. Im Hintergrund: die Riesenrutsche.
Generationen von Kindern (und ihre Eltern) kennen den kleinen Freizeitpark „Start und Ziel“ im Revierpark Gysenberg Herne, hier ein Bild aus dem Jahr 2014. Im Hintergrund: die Riesenrutsche. © WAZ FotoPool | Rainer Raffalski

Weil der Revierpark nun mit Millionenaufwand renoviert wird, soll auch der private Freizeitpark schöner werden, sagt der Geschäftsführer der Revierpark GmbH Lothar Przybyl: „Der jetzige Zustand ist auf keinen Fall zufriedenstellend.“ An den künftigen Betreiber habe er „hohe Erwartungen und hohe Ansprüche“. Darüber hinaus hält sich Przybyl bedeckt. Nur so viel: Es gebe bereits mehrere Bewerber für einen Familienpark auf der Fläche. Namen nennen will er nicht.

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Werner Schmidt will „Start und Ziel“ auf jeden Fall weiter betreiben, gemeinsam mit seinem Sohn Ludger (44); aktuell ist der Park wegen Corona dicht. Er will investieren und den Familienpark ökologischer aufstellen, sagt er zur WAZ. Er verweist auf seine zwei anderen Freizeitparks, den Affen- und Vogelpark Eckenhagen sowie den Tier- und Freizeitpark Gut Eversum in Olfen. Der ökologische Aspekt dieser Parks könne sich sehen lassen, sie sollen Vorbild für Herne sein, so der studierte Biologe. An den Spielgeräten und kleinen Fahrgeschäften im Revierpark wolle er weitgehend festhalten: „Sie sind nagelneu“, so der Betreiber.

Küchenmeister plant grünen Park mit Themenbereichen

Sebastian Küchenmeister ist Betreiber des Cranger Weihnachtszaubers.
Sebastian Küchenmeister ist Betreiber des Cranger Weihnachtszaubers. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Der Dortmunder Schausteller Sebastian Küchenmeister (33), Betreiber der Riesenschaukel Konga und auch des Cranger Weihnachtszaubers, will dort im Sommer 2022 den Tivoli-Familienpark öffnen und Besucher aus dem ganzen Ruhrgebiet anlocken. Nach WAZ-Informationen will er einen Millionenbetrag investieren, um das Areal komplett um- und neu zu gestalten. Gegenüber der WAZ sagt Küchenmeister, dass alles „schöner, besser und anders“ werden soll. Im Zentrum des Areals soll ein Teich beziehungsweise Feuchtbiotop als Ruhezone mit Sitzgelegenheiten geschaffen werden, drumherum Attraktionen wie Kinder-Kanufahrt, Kinder-Achterbahn, Aussichtsturm, Schienenbahn oder Bergwerk-Grotte. Die Attraktionen sollen eingebunden werden in vier Themenbereichen: Wunder der Natur, Kult-Ruhrgebiet & The World sowie Family-Fantasy-Land.

Sein „Tivoli Familienpark“, so der Arbeitstitel, soll „grün“ gestaltet werden, sagt Küchenmeister. „Kinder sollen sich dort bewegen und Spaß haben“. Mit Minibaggern könnten sie etwa Sand schaufeln oder im Bergwerk nach Steinen suchen. Auch bei der Fahrt mit der Schienenbahn sei Bewegung nötig: Sie werde durch die Fahrgäste selbst angetrieben. Der Bewerber will außerdem eine Gastronomie einrichten, auch die Grillplätze sollen erhalten bleiben, kündigt er an. Ob es einen Eintrittspreis für alles geben soll oder ob an Attraktionen einzeln bezahlt wird, sei noch nicht klar. Nach WAZ-Informationen plant er auch Ferienangebote sowie Führungen für Schulklassen und Schnitzeljagden.

Ab April, sagt Revierpark-Chef Przybyl, wolle sich der Aufsichtsrat mit den Konzepten der Bewerber befassen und anschließend entscheiden, wer den Familienpark künftig führt.