Herne. Die Abschlussschüler in Herne kehren ab Montag in den Präsenzunterricht zurück. Die Schulen haben sich ganz unterschiedliche Konzepte überlegt.
Rund acht Wochen bleiben den Abiturienten in Herne noch bis zu den ersten Abiturklausuren. Für die Zehntklässler stehen im Mai die zentralen Abschlussprüfungen an. Dass sie neben den Grundschülern nun als erste wieder den Präsenzunterricht besuchen dürfen, hält Schulamtsleiter Andreas Merkendorf für richtig – und warnt gleichzeitig vor einer zu schnellen Öffnung der Schulen für alle Kinder und Jugendlichen.
So sollten die Abschlussschüler mit Blick auf die Prüfungen mindestens zwei oder drei Wochen, besser noch bis Ostern, den Unterricht besuchen, bevor alle anderen Schüler zurückkehren. Die Ankündigung des Schulministeriums, bei einem landesweiten Inzidenzwert von 50 die Schüler aller Jahrgangsstufen in die Schulen zu holen, betrachtet Merkendorf mit Skepsis – auch weil die Inzidenz in Herne weiter um einen Wert von 80 pendelt.
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„Das Distanzlernen funktioniert immer besser“, so der Schulamtsleiter. Selbstverständlich müsse man irgendwann zum Präsenzunterricht zurückkehren. „Aber bitte nicht wieder von null auf 100“. Sonst müsse man nach nur wenigen Wochen wieder „die Handbremse ziehen“.
Wechselmodell: Schulen in Herne starten mit unterschiedlichen Konzepten
Die weiterführenden Schulen in Herne haben für den Start am Montag, 22. Februar, ganz unterschiedliche Konzepte erarbeitet. So werden die Schüler der Mont-Cenis-Gesamtschule, aufgeteilt in Gruppe A und B, im wöchentlichen Wechsel den Präsenzunterricht besuchen, sagt Schulleiterin Sylke Reimann-Pérez. In den Distanzwochen arbeiten sie eigenständig zuhause. Die Video-Konferenzen mit den Lehren entfallen.
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Auch die Schüler der drei Förderschulen in Herne wechseln wochenweise, weil sie oftmals länger bräuchten, um sich an eine neue Situation zu gewöhnen, wie Schulamtsdirektor Dieter Leiendecker sagt.
Die Schulleitung der Erich-Fried-Gesamtschule hat sich für einen täglichen Wechsel entschieden. Die Jugendlichen werden abwechselnd zwei beziehungsweise drei Mal pro Woche in die Schule gehen. Auch die Zehnklässler der Realschule an der Burg besuchen jeden zweiten Tag den Unterricht. Schulleiter Stefan Lindemann greift dabei auf das von ihm bereits angekündigte Hybridmodell zurück. Das bedeutet, die Schüler, die zuhause bleiben, nehmen über Microsoft Teams am Unterricht teil.
Die Jahrgangsstufen Q1 und Q2 des Haranni-Gymnasiums kommen ab Montag wieder jeden Tag in die Schule. Die Schulleitung hat sich dafür entschieden, die Oberstufenschüler in kompletter Kursstärke zurückkommen zu lassen, um sie bestmöglich auf die anstehenden Klausuren vorbereiten zu können, sagt Vera Mindt, stellvertretende Schulleiterin. Sollten in den kommenden Wochen weitere Schüler zurückkehren dürfen, müsse auch das Gymnasium auf ein Wechselmodell umsteigen.
„Wir haben lange vom Schulministerium gefordert, den Schulen zu vertrauen“, begrüßt Schulamtsleiter Andreas Merkendorf den Spielraum, den das Schulministerium den Schulen dieses Mal überlassen habe. So wüssten die Schulleitungen vor Ort am besten, wie viele Lehrkräfte ihnen zur Verfügung stehen und wie sie den „Kernlehrplan am besten an das Kind oder den Jugendlichen bringen“.
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HCR erhöht die Platzkapazität
Die HCR erhöht zum Start des Präsenzunterrichts für Grund- und Abschlussschüler ihre Platzkapazität. Wie das Nahverkehrsunternehmen mitteilt, wird ab Montag, 22. Februar, rund ein Viertel der Schüler im Vergleich zum regulären Schulbetrieb am Unterricht vor Ort teilnehmen. Um alle Fahrgäste in Pandemiezeiten so komfortabel wie möglich zu chauffieren, stellt die HCR ihr volles Angebot an Zusatzfahrten zur Verfügung. Die Fahrzeiten sind in der HCR-App oder auf www.hcr-herne.de zu finden. Der Regelfahrplan bleibt unverändert.