Herne. Rund um den Pflegecampus in Herne-Börnig gibt es große Parkprobleme, Anwohner sind genervt. So sollen die Probleme nun gelöst werden.
Die großen Parkprobleme rund um den Pflege- beziehungsweise Gesundheitscampus in Herne-Börnig sollen bald ein Ende haben: Der Betreiber des Campus, die St. Elisabeth-Gruppe, will einen Parkplatz bauen. Außerdem soll eine so genannte Parkraumbewirtschaftung eingeführt werden.
Der Parkdruck rund um die Widumer Straße ist groß. Dort hat die St. Elisabeth-Gruppe auf dem Gelände des ehemaligen Marienhospital II eine Schule für Pflegeberufe, den Gesundheitscampus, aufgebaut. Schüler und Mitarbeiter kurven montags bis freitags im Umfeld durch die Straßen auf der Suche nach einem Stellplatz, ebenso Besucher und Mitarbeiter des angrenzenden Pflegeheims sowie Besucher des angrenzenden Friedhofs. Anwohner, die oft keinen Parkplatz mehr vor ihrer Haustür finden, sind genervt. Hinzu kommt: Die Elisabeth-Gruppe erweitert den Campus bis 2022, 400 weitere junge Menschen werden dann auf dem Gelände zur Pflegefachkraft ausgebildet.
Herne: 100 Stellplätze auf „klimagerechtem Parkplatz“ geplant
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Ein öffentlicher Parkplatz auf einer Brache an der Hännes-Adamik-Straße soll Abhilfe schaffen. Die Stadt stelle die 5000 Quadratmeter große Fläche, auf der einst ein Wetterschacht der Zeche Mont-Cenis lag, der Elisabeth-Gruppe zur Verfügung, diese baue dort einen Parkplatz mit rund 100 Stellplätzen, sagt Achim Wixforth, Leiter des städtischen Fachbereichs Umwelt und Stadtplanung, zur WAZ. Gebaut werden solle ein „klimagerechter Parkplatz“, so wie er auch in Wanne-Süd am Sportpark kommen soll, das Parken soll dort kostenlos sein. Die dortigen Bäume sollen eingebunden werden.
Außerdem will die Elisabeth-Gruppe einen Weg von dem Parkplatz über die Sodinger Straße hinweg zum Campus anlegen lassen, sagt Wixforth. Er soll nach den Plänen der Stadt am Gelände des SV Sodingen vorbeigeführt werden. „Unsere Auszubildenden werden von uns angehalten, dort zu parken“, sagt Sabine Edlinger, Mitglied der Geschäftsleitung der Gruppe, zur WAZ.
Bezirksbürgermeister: „Teilweise chaotische Verhältnisse“
Bezirksbürgermeister Mathias Grunert lobt die Pläne. Für Anwohner sei die aktuelle Situation „die Hölle“, sagt er zur WAZ. Rund um den Pflegecampus herrschten „teilweise chaotische Verhältnisse“. Damit die Nutzer der Ausbildungseinrichtung den neuen, rund 400 Meter entfernt liegenden Parkplatz auch nutzen, soll rund um die Widumer Straße eine Parkraumbewirtschaftung eingeführt werden. Die Bezirksvertretung Sodingen beauftragte die Stadt am Mittwoch in ihrer Sitzung, ein entsprechendes Konzept zu entwickeln.
Dabei will Bezirksbürgermeister Grunert aus den Erfahrungen in Herne-Süd lernen, wo vor kurzem am Marien Hospital, ebenfalls eine Einrichtung der Elisabeth-Gruppe, eine Parkraumbewirtschaftung eingeführt wurde und wo „nicht alles rund“ laufe. Ob wie in Herne-Süd ein Mix aus Anwohnerparken, Parkscheinautomaten und Parkscheibenregelungen auch in Börnig kommt? Da will Grunert dem Verwaltungsvorschlag nicht vorgreifen. Nur so viel: Mit den Plänen für einen Parkplatz und einer Parkraumbewirtschaftung sei ein „guter Aufschlag“ gemacht worden.
Politik entscheidet am 20. April
In der Bezirksvertretung kam am Mittwoch die Frage auf, warum die Elisabeth-Gruppe nicht direkt auf dem Campus einen Parkplatz baut. Das lehnte die Stadt ab: „Wir wollen nicht, dass die Autofahrer durch das Quartier fahren“, begründete Achim Wixforth von der Verwaltung. Der Parkplatz liege abseits, sei gut zu erreichen, und der Weg zum Campus sei den Nutzern zuzumuten. Auch aus Sicht der Stadt ist diese Lösung die beste: „Wir sind auf einem guten Weg.“ Einen Zeitplan für den Bau des Parkplatzes und der Einführung der Parkraumbewirtschaftung gebe es noch nicht, sagt er zur WAZ.
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Der Vertrag zwischen Stadt und St. Elisabeth-Gruppe zum Bau von des Parkplatzes und des Weges zwischen Parkplatz und Gesundheitscampus wird nach dem Auftakt in der Bezirksvertretung Sodingen, die sich Mittwoch einstimmig dafür aussprach, nun in den anderen politischen Gremien diskutiert. Das letzte Wort hat am 20. April der Haupt- und Personalausschuss.