Herne. In Herne gibt das Modehaus H & M auf – mitten in der Corona-Krise. Bei Kunden sorgt das für eine hitzige Debatte, auch über den Standort Herne

Die Modekette H & M macht ihre Filiale auf der Bahnhofstraße in Herne dicht. Am Samstag, 5. Dezember, gehen in dem Geschäft die Lichter aus. Bei WAZ-Lesern wird das Aus für die Filiale mitten in der Corona-Pandemie heiß diskutiert.

„Wartet mal ab, das ist erst der Anfang! Die große Pleitewelle steht uns erst noch bevor!“, sagt ein Nutzer auf unserer Facebookseite WAZ Herne/Wane-Eickel . Eine Frau schreibt ebenfalls: „Es werden noch weitere Läden folgen.“ Eine Nutzerin kommentiert: „Es tut mir weh zu sehen, wie es den Bach runter geht“ – gemeint ist die Herner City.

Soll man jetzt in der Krise einkaufen gehen oder zur Sicherheit besser online bestellen? Auch darüber wird kontrovers diskutiert. „Kauft weiter im Netz und die Innenstadt stirbt weiter“, heißt es da, aber auch: „Wir gehen auch nirgends hin, bestellen online“.

Herne: Es wird nicht leicht sein, diesen Platz zu füllen

Zum Hintergrund: Die schwedische Modekette H & M hatte die Filiale in Herne im Februar 2009 geöffnet – ihre 334. Filiale. Auf 1500 Quadratmetern präsentiert das Unternehmen seither auf zwei Etagen fasst das komplette Sortiment . Nun folgt nach rund zehn Jahren das Aus, wie es im Schaufenster heißt. „Wir werden dich vermissen“, steht da in großen roten Lettern. Kunden werden für ihren Einkauf bei der Kette auf die Filiale in Dortmund verwiesen.

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Herber Rückschlag: Norbert Menzel, Chef der IG City in Herne.
Herber Rückschlag: Norbert Menzel, Chef der IG City in Herne. © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

Der von der Corona-Krise gebeutelte Modehändler H & M hatte vor Wochen angekündigt, dass er sein Filialnetz eindampfen will. Dass es nun auch Herne trifft, sei „sehr schade“, sagt IG-City-Chef Menzel, Chef der Werbegemeinschaft IG City, zur WAZ. Für die Herner Innenstadt sei das „ein herber Rückschlag“.

Er habe bereits versucht, mit der H&M-Zentrale Kontakt aufzunehmen, um Gründe für das Aus zu erfahren – vergeblich.

Besonders ärgerlich: Zuletzt sei es gelungen, die Herner Innenstadt wieder zu beleben, neue Projekte auf den Weg zu bringen und Leerstand zu beheben, sagt er mit Verweis etwa auf die Neuen Höfe Herne am Robert-Brauner-Platz, die jetzt zum Großteil fertig seien. Die Schließung von H & M sei bitter, entstehe an exponierter Stelle doch wieder ein Leerstand. Und zwar ein großer dazu: „Es wird nicht leicht sein, diesen Platz zu füllen – vor allem nicht in der Corona-Krise.“

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