Herne. Seit Montag weisen Plakate auf die Maskenpflicht in beiden Innenstädten hin. Die WAZ hat eine Stichprobe gemacht, ob die Bürger sie befolgen.

Seit Samstag gilt in der Wanne und der Herner Fußgängerzone eine Maskenpflicht. Am Wochenende war die Pflicht quasi noch eine „dringende Empfehlung“, weil an den Zufahrtsstraßen noch keine Schilder aufgestellt waren, dennoch war die Akzeptanz offenbar bereits groß. Seit Montag hängen an allen Zugängen zu den Fußgängerzonen die Plakate, die auf die Pflicht aufmerksam machen. Die WAZ hat am Mittwoch eine weitere Stichprobe gemacht.

Mittwoch - an diesem Tag herrscht auf der Hauptstraße mehr Treiben als üblich. Es ist Markt am Buschmannshof, also buntes Treiben. Und auf den ersten Blick offenbart sich: Auch buntes Treiben bei den Masken. Aller erdenklichen Farben, Muster und Motive sind zu sehen. Und alle Passanten und Kunden haben ihren Mund-Nasen-Schutz ordnungsgemäß aufgesetzt.

Wer ohne Maske angesprochen wird, gibt sich reumütig

Auch beim Gang weiter Richtung Norden zeigt sich, dass die Menschen die Pflicht ernst nehmen. Ausnahmen sind äußerst selten. Wie der Mann, der seine Einkäufe nach Hause trägt - ohne Maske, auch um den Hals hängt kein Stück Stoff. Eine andere Frau kommt aus den Haydnstraße, auch sie ohne Maske. Doch sie quert wie Fußgängerzone nur und geht weiter in die Wilhelmstraße.

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Am Wochenende haben die Mitarbeiter des KOD nur „sensibilisiert“. Seit Montag sprechen sie Verwarnungen aus.
Am Wochenende haben die Mitarbeiter des KOD nur „sensibilisiert“. Seit Montag sprechen sie Verwarnungen aus. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Ein ähnliches Bild bietet sich auf der Bahnhofstraße. Die WAZ konnte in den vergangenen Tagen mit ihrem besten Blick auf den Robert-Brauner-Platz schon den einen oder anderen sehen, der die Maske unter dem Kinn trug oder die klassische Nachlässigkeit beging und die Nase an der frischen Luft ließ. Aber diese Fälle werden seltener. Spricht man jene wenigen Menschen an, die keine Maske aufgesetzt haben, reagieren sie sofort schuldbewusst. „Ganz vergessen“, sagt ein Mann. Er habe eine rauchen wollen. Sofort kramt er aus einer Jackentasche eine Maske und setzt sie auf. Auch ein Hundehalter vor dem City-Center gibt sich gegenüber der WAZ reumütig. Auch er verweist auf seine Vergesslichkeit und zaubert seinen Mund-Nasen-Schutz hervor. Es stellt sich schon die Frage, wie groß diese Vergesslichkeit sein kann, wenn einem Menschen entgegen kommen die ausnahmslos Masken tragen.

Stadt hat bis Dienstagabend 96 schriftliche Verwarnungen ausgesprochen

Die Vergesslichkeit kann teuer werden - und sie wird teuer. Die Stadt macht ernst mit der Ankündigung, dass Verstöße gegen die Maskenpflicht mit 50 Euro Bußgeld geahndet werden, die Zeit der „Sensibilisierung“ ist vorbei. Bei ihrer Stichprobe beobachtet die WAZ, wie Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes einen Jungen ermahnen, die Maske auch über die Nase zu schieben, andere Passanten kommen wenig später nicht mehr so einfach davon. Die KOD-Mitarbeiter zücken ihren Block und notieren die Personalien. Die „Maskensünder“ werden Post bekommen...

Dass die Stadt es ernst meint mit den Kontrollen, spiegelt sich auch in der Zahl der bislang ausgesprochenen Verwarnungen. Bis zum Dienstagabend seien es 96 gewesen, teilt die Stadt auf Anfrage der Herner WAZ-Redaktion mit. Und am Mittwoch sind welche dazugekommen…

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