Herne. Was der schüchterne Lillebror und der Angeber Karlsson zusammen erleben, erzählt ein Kinderstück des Theater Kohlenpott - ab Samstag in Herne.

Ein vor Selbstbewusstsein strotzender kleiner Kerl spaltet die Kinderzimmer: Die einen finden „Karlsson vom Dach“ toll, die anderen können den Angeber nicht ausstehen. Für Theater Kohlenpott-Leiter und Regisseur Frank Hörner ist die Titelfigur von Astrid Lindgrens Kinderbuchklassiker auf jeden Fall „eine unfassbare Gestalt der Selbstermächtigung“. In einer Erzähltheaterfassung von Christian Schönfelder erlebt „Karlsson vom Dach“ am Samstag, 10. Oktober, seine Erstaufführung in den Flottmann-Hallen.

Regisseur Frank Hörner
Regisseur Frank Hörner © Ralph Bodemer

Ausverkaufte Erstaufführung der Theaterversion

Die Premiere im Theatersaal ist ausverkauft, was bei gerade einmal 30 Sitzplätzen nicht verwundert. Für Sonntag gibt es noch einige Karten. Corona-Beschränkungen regulieren aber nicht nur den Zuschauerstrom. Auch auf der Bühne geben sich die Akteurinnen und Akteure große Mühe, den gebotenen Abstand zueinander einzuhalten. Es ist die erste Produktion, an die sich das Theater Kohlenpott in diesen für das Theater „extrem schwierigen Zeiten“ (Hörner) herangetraut hat, von einer Corona-Neufassung von „Ich bin Liebe“ mal abgesehen.

Erzählt wird die Geschichte des Jungen Lillebror, dem eines Tages Karlsson zufliegt, mit einem Propeller auf dem Rücken. Anders als Lillebror ist dieser davon überzeugt, der Allerbeste in jeglicher Hinsicht zu sein.

Die Bochumer Schauspielerin Johanna Wieking („Besuch Aus Tralien“), selbst erklärter Fan, spielt den Karlsson, der Lillebrors bester Freund wird - ob in dessen Phantasie oder in Wirklichkeit, muss gar nicht geklärt werden. „Bei uns kann Karlsson übrigens wirklich fliegen“, verspricht der Regisseur.

Schauspieler und Regisseur kennen sich von anderen Produktionen

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Alexander Ritter, auch aus Bochum, ist Lillebror. Er war im Sommer in „Peer Gynt“ im Park zu sehen. Aus „Ich bin Liebe“ bekannt ist Svea Kirschmeier. Sie kommt aus Köln wie Jan-Friedrich Schaper, der schon in „Patricks Trick“ mitgespielt hat. Die beiden sind u.a. Lillebrors Eltern, Geschwister und Erzähler. Alle vier Schauspieler haben schon mit Frank Hörner gearbeitet, der sich normalerweise von Stoffen von Astrid Lindgren, Michael Ende, Paul Maar und Co. eher fernhält. In diesem Fall gibt es eine Kooperation mit dem Consol Theater Gelsenkirchen.

Tickets und Termine

Die Premiere ist ausverkauft, für eine weitere Aufführung im Theatersaal der Flottmann-Hallen (Straße des Bohrhammers 5) gibt es Restkarten: Sonntag, 11. Oktober, 16 Uhr.

Termine im Dezember: 14., 15., 16. 17. Dezember, 9 und 11 Uhr; 18. Dezember, 10 und 16 Uhr; 20. Dezember, 16 Uhr; 21. Dezember, 9 und 11 Uhr. Die Aufführungen für Schulklassen finden in Halle IV mit 66 Plätzen statt.

Karten für 10/6 Euro müssen vorbestellt werden unter 0162 2869037 oder karten@theaterkohlenpott.de.

Musikalisch angereichert wird das Theaterstück mit Ethiojazz. Sebastian Maier hat sich als musikalischer Leiter dieses Mal fast ausschließlich auf Mulatu Astatke, einen Musiker aus Äthiopien, konzentriert. Die Ausstattung hat Friederike Külpmann übernommen. Sie lässt die Schauspieler auf einem Berg von Kartons als Ort von emotionalen Erinnerungen agieren.

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