Herne. Das Theater Kohlenpott hat ein neues Musiktheaterstück entwickelt. „Ich bin Liebe“ beleuchtet ein widersprüchliches Gefühl aus fünf Perspektiven.

„Man kann auch ohne romantische Liebe glücklich sein“, sagt Zeynep entschieden, und genau das findet Gareth gerade gar nicht. Mit blinkendem Ring kniet er vor ihr, geschockt. Alles falsch verstanden? Schlaglicht auf ein Gefühl, das fünf Darsteller des Theater Kohlenpott von vielen Seiten beleuchten. „Ich bin Liebe“ heißt das neue „Stück Musik“. Am Freitag ist Premiere in den Flottmann-Hallen.

Musiktheaterstück knüpft an „Ich bin Jerry“ an

„Ich bin Liebe“ knüpft nicht nur im Titel an „Ich bin Jerry“ an, das Erfolgsstück von 2016, in dem genauso viel Musik steckte wie in der neuen Produktion. „Wir wollten diese Form gerne weiter treiben“, sagt Theaterleiter und Regisseur Frank Hörner, der mit Sebastian Maier (Musik) und Stefanie Stuhldreier (Ausstattung) auf ein eingespieltes Team zurückgreifen konnte.

Die gängigen Jugendtheaterthemen von Migration bis Inklusion ließ er liegen, um sich in einem 75-minütigen Musiktheaterstück einem der „großartigsten und schönsten, zugleich zerstörerischsten und fürchterlichsten Gefühle“ zu widmen, der Liebe. Und zwar mit Humor und Ernsthaftigkeit. Für Jugendliche ab 13 Jahren sei das genauso ein Thema wie für Erwachsene. Der Titel „Ich bin Liebe“? Ein Versuch, sich möglichst weit von Rosamunde Pilcher und dem ZDF-Fernsehspiel fort zu bewegen, erklärt Frank Hörner. Aus fünf ganz unterschiedlichen Perspektiven auf die Liebe wird eine musikalische Untersuchung, ein Konzert.

„Ich bin Liebe“: Probenfoto mit v.l. Zeynep Topal, Gareth Charles, Jubril Sulaimon und Svea Kirschmeier.
„Ich bin Liebe“: Probenfoto mit v.l. Zeynep Topal, Gareth Charles, Jubril Sulaimon und Svea Kirschmeier. © Stadt Herne | Thomas_Schmidt

Kein biografisches Theaterstück

Auch wenn die Figuren auf der Bühne unter ihren Namen agieren: Zeynep Topal, Gareth Charles, Jubril Sulaimon, Svea Kirschmeier und Dennis Brzoska erzählen nicht ihre eigenen Lebens- und Liebesgeschichten. „Wir haben am Anfang viel zusammen gesessen und geredet“, erzählt Zeynep Topal über die Stückentwicklung, „und sind dann als die Rollen klarer wurden, einfach auf der Bühne in die Szenen reingesprungen“.

Frank Hörners und Manuel Mosers Szenenentwürfe und Sebastian Maiers musikalische Skizzen nahmen in der sechswöchigen Probenarbeit Form an. Die zwölf Songtexte stammen von Jerome Vazhayil, bekannt als Sänger aus den Bands Susanne Blech und Sola Plexus, der in „Jerry“ selbst die Titelrolle spielte. Teilweise machen die Darsteller auf der Bühne live Musik.

Während Zeynep Topal und Dennis Brzoska mit dem Theater Kohlenpott seit vielen Jahren verbunden sind, hat Regisseur Frank Hörner Gareth Charles und Svea Kirschmeier zum ersten Mal von Köln nach Herne geholt. Jubril Sulaimon hat schon 2019 in „Alles in Ordnung?“ über zwei ungleiche Brüder mitgespielt.

Tickets & Termine

„Ich bin Liebe“: Premiere am Freitag, 13. März, 19 Uhr in den Flottmann-Hallen, Straße des Bohrhammers 5 (ausverkauft).

Weitere Vorstellungen am Montag, 16. März, 11 Uhr, Freitag, 15. Mai, 11 und 19 Uhr, Montag, 18. Mai, 11 Uhr. Weitere Vorstellungen für Mai sind geplant.

Kartenvorbestellungen unter 0162-2869037 oder info@theaterkohlenpott.de. Karten kosten 12/6 Euro, für Schulgruppen ab zehn Personen 5 Euro pro Person.