Herne. Trotz des sehr straffen Zeitplans laufen die Arbeiten an der neuen Heitkamp-Zentrale rund. Und das Unternehmen hat weitere Pläne für das Areal.

Eine Unternehmenszentrale für mehr als 100 Mitarbeiter in weniger als einem Jahr bezugsfertig errichten. Diesen ehrgeizigen Zeitplan verfolgt das Wanne-Eickeler Bau-Unternehmen Heitkamp seit der Grundsteinlegung am 29. Januar dieses Jahres. Der Plan scheint aufzugehen. An anderer Stelle auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Pluto wird bald Altes weichen.

Über das Stadium des Rohbaus ist die Heitkamp-Zentrale längst hinaus, der Innenausbau läuft. „Wir haben uns einen kleinen Vorsprung erarbeitet und sind drei bis vier Wochen vor dem Zeitplan“, so berichtete Projektleiter Torsten Rimbach bei einer Begehung der Baustelle. Es entsteht ein dreigeschossiger Bau mit rund 4000 Quadratmetern Nutzfläche. Durch ein Atrium werden die Räume lichtdurchflutet sein. Das Gebäude werde hochenergetisch, so Rimbach. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert, die Klimatisierung erfolgt über Geothermie. Der Parkplatz werde so angelegt, dass das Regenwasser versickern kann, darüber hinaus werde an jedem fünften Parkplatz ein Baum gepflanzt. Zusätzlich entstehen Ladesäulen für E-Bikes und Elektroautos.

Maschinenhalle unter dem Förderturm wird voraussichtlich im Oktober abgerissen

Rimbach zeigte sich zuversichtlich, dass man den 5. Dezember als Datum der Fertigstellung halten könne. Bis zum Jahreswechsel solle dann der Umzug der Mitarbeiter über die Bühne gehen. Das muss er auch, denn der neue Hausherr für die alte Zentrale - direkt gegenüber - möchte im Januar einziehen. Heitkamp hat das Gebäude - das ehemalige RAG-Ärztehaus - an die IFTA GmbH aus Essen verkauft. Bei diesem Unternehmen handelt es sich um ein unabhängiges Prüfinstitut, das in verschiedenen Bereichen Messungen und Analysen durchführt. Da IFTA auch im Bereich Straßenbau tätig ist, gab es Kontakte zu Heitkamp, die nun zum Umzug führen. Geschäftsführer Heinz-Peter Louis kündigte an, dass man die Zahl der Mitarbeiter mit dem Umzug von 20 auf rund 30 erhöhen wolle. Auch ein 550 Quadratmeter großes Labor soll gebaut werden.

Das Gebäude unter dem Förderturm wird voraussichtlich im Oktober abgerissen.
Das Gebäude unter dem Förderturm wird voraussichtlich im Oktober abgerissen. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Da IFTA auch im Bereich Umweltanalytik tätig sei, passe er zum Herner Leitmotiv der grünen Infrastruktur, so Oberbürgermeister Frank Dudda. Die Stadt wolle das Unternehmen bei den anstehenden Veränderungen mit seinem Sachverstand einbinden.

Weitere Entwicklung des Geländes ist geplant

Eine bedeutende Veränderung auf dem Plutogelände kündigte Planungsdezernent Karlheinz Friedrichs an. Voraussichtlich im Oktober werde das Gebäude unter dem Förderturm abgerissen, der Denkmalschutz sei inzwischen aufgehoben. Durch den Abbruch könne endlich eine neue Zufahrt zum Chemieunternehmen Innospec geschaffen werden, die Anwohner der Thiesstraße würden vom Lkw-Verkehr erlöst. Friedrichs geht davon aus, dass die neue Straße 2021 eröffnet wird.

Heitkamps Anspruch: innovativ sein

Die Heitkamp Unternehmensgruppe besteht aus den Einheiten Erd- und Straßenbau, Umwelttechnik, Brückenbau, Productions und dem Heitkampus. Anspruch ist es, in den Bereichen innovativ zu sein.

In den vergangenen Jahren hat Heitkamp mit verschiedenen Projekten für Aufsehen gesorgt. So hat das Unternehmen den Bau der ersten sogenannten Legobrücke realisiert. Auf der A3 hat Heitkamp ein weiteres Pilotprojekt umgesetzt, mit dem der Bau von Brücken deutlich beschleunigt wird.

Eine andere Spezialität ist die Renovierung von Start- und Landebahnen innerhalb kürzester Zeit. Heitkamp war mit dieser Leistung an mehreren deutschen Flughäfen tätig.

Sie wäre dann auch das Eingangstor zum „Gewerbepark Glück auf Zukunft“, der nach den Worten des OB auf dem Plutogelände entstehen soll. Hierbei spielt Heitkamp eine Hauptrolle. Heitkamp-Chef Jörg Kranz teilte mit, dass es Gespräche mit der RAG gebe, die Gebäude der Grubenwehr zu übernehmen, wenn diese nicht mehr benötigt werden. Sie könnten weiteren Neubauten weichen.