Herne. Der Chemie-Konzern Innospec in Herne hat das Firmengelände in Wanne-Eickel gekauft. So will sich das Unternehmen die Zukunft in Herne sichern.

Früher hieß das Werk einmal Pluto-Chemie. 1904 gegründet gehörte es lange zur Veba-Gruppe. Vor gut 20 Jahren übernahm die Firma Innospec das Gelände an der Thiesstraße. Bis vor kurzem mietete der internationale Chemiekonzern das Gelände von der BP. Nun konnte der Betrieb das Gelände kaufen und festigt somit seine Zukunft in Herne.

„Der Standort ist für uns exorbitant wichtig“, sagt Uwe Plattes, seit 2004 Geschäftsführer der Niederlassung in Wanne-Eickel. Unter den Produktionsbetrieben in Großbritannien, Frankreich und den USA sei Deutschland einer der führenden. Insgesamt arbeiteten 142 Menschen bei Innospec in Herne.

Hauptsächlich Geschäfte zwischen Unternehmen

„Früher wurde eine ganz andere Chemie produziert“, erklärt Uwe Plattes. Damals sei viel Teer und Kohle verwendet worden. Davon sei man weg: „Wir setzen auf hochreine Produkte.“ Die Mitarbeiter im Herner Werk entwickeln und produzieren Additive für die Mineralölindustrie. Dabei stehe der Umweltschutz im Vordergrund. „Unsere Stoffe verbessern die Kraftstoffe, so dass sie beispielsweise weniger Ruß produzieren.“ Über 250 verschiedene Produkte würden von Herne aus an nahezu alle großen Mineralölgesellschaften der Welt geliefert.

Innospec-Geschäftsführer Uwe Plattes
Innospec-Geschäftsführer Uwe Plattes © Ralph Bodemer / FUNKE Foto Services

Dabei handele es sich größtenteils um sogenannte B-to-B-Geschäfte, also Geschäfte zwischen Unternehmen und nicht mit Endverbrauchern. Die Produkte würden überwiegend in speziellen Tankwagen zum Kunden gebracht. Ein Großteil wird verschifft, um so nach Asien oder die USA zu gelangen. Auch wenn es keinen Gleisanschluss mehr gibt, sei der Standort für alle Transportwege gut geeignet.„Uns ist ein gutes Verhältnis zu unseren direkten Nachbarn und der Stadt äußerst wichtig“, sagt Plattes. Deshalb stehe Sicherheit an oberster Stelle.

Unternehmen engagiert sich ehrenamtlich

Als Innospec den Betrieb übernahm, sei zunächst viel Geld in die Erneuerung und Modernisierung der Anlagen investiert worden. Regelmäßig gebe es Sicherheits- und Qualitätsaudits. Das Credo laute „journey to zero harm“, was so viel bedeutet, dass kleinste Verletzungen verhindert werden sollen. „Wir hängen die Sicherheitsstandards sehr hoch, höher als wir eigentlich müssten“, so Plattes. Stolz fügt er hinzu: „Seit 15 Jahren sind wir unfallfrei.“

Ihre Nähe zum Standort will die Firma aber nicht nur in einer peniblen Einhaltung der Sicherheitsvorgaben zeigen. Regelmäßig engagiere sie sich für soziale Zwecke. Ein Prozentsatz der verkauften Produkte werde dafür gesammelt und regelmäßig eingesetzt.

2000 Mitarbeiter weltweit

Der Chemiekonzern Innospec hat seinen Sitz in den Vereinigten Staaten. Weltweit beschäftigt das Unternehmen gut 2000 Mitarbeiter.

In Deutschland gibt es mit Innospec Leuna, zwischen Halle und Leipzig gelegen, noch einen zweiten Standort.


So bestehe eine langjährige Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Außerdem unterstütze Innospec die „Roten Nasen“ und als Partner sei der Circus Schnick Schnack zu nennen, „damit die Kinder in den Kliniken etwas Aufmunterung bekommen, wenn sie krank sind.“