Herne. Die Löschzüge Mitte und Holsterhausen der Freiwilligen Feuerwehr Herne können den Neubau an der Koniner Straße in Betrieb nehmen.
Vordergründig ist es ein unauffälliger Zweckbau - doch bei näherer Betrachtung ist das Feuerwehrhaus, das Oberbürgermeister Frank Dudda am Dienstag an die Löschzüge Mitte und Holsterhausen der Freiwilligen Feuerwehr übergeben hat, von herausragender Bedeutung.
Denn mit dem Umzug an die Koniner Straße (im Gewerbepark Hibernia) endet eine Jahrzehnte lange Leidenszeit für die Freiwillige Feuerwehr. Es gab keine zwei Meinungen, dass die Unterbringung an der Germanenstraße in Baukau untragbar war: eine Toilette und eine Dusche für 40 Mann, umziehen mussten sich die Freiwilligen auf dem Flur. Der OB erinnerte daran, dass bereits sein Vor-Vor-Vorgänger Willi Pohlmann das Versprechen für einen Neubau gegeben habe. Das war Anfang der 90er…
Fahrzeughalle und Bürotrakt verfügen über eine hohe Funktionalität
Zwischenzeitliche Planungen (z.B. eine Zusammenarbeit mit dem Arbeiter-Samariter-Bund) wurden wieder verworfen. Erst im vergangenen Jahr gelang der Durchbruch. Der Bochumer Immobilien-Unternehmer Uwe Kappel, Besitzer des Gewerbeparks Hibernia, errichtete das Gebäude. Die Kosten liegen bei rund 6,5 Millionen Euro, die Stadt wird Mieterin. Der Vertrag soll eine Geltungsdauer von 25 Jahren haben.
Stadt hat Grundstück für neue Hauptwache gekauft
Die Stadt Herne hat in der vergangenen Woche verkündet, dass sie an der Werkshallenstraße in Horsthausen ein Grundstück für den Neubau der maroden Hauptwache an der Sodinger Straße gekauft hat.
Das Areal ist rund 25.000 Quadratmeter groß. Die Kosten für den Neubau werden auf rund 80 Millionen Euro geschätzt. Die Realisierung kann bis zum Jahr 2025 dauern.
Dass die Freiwilligen - dazu zählt auch die Jugendfeuerwehr - so lange auf den Neubau warten mussten, zeige, wie komplex die Planung eines Feuerwehrgebäudes ist, so Dudda. Eine Reihe von Vorgaben müssen eingehalten werden. Das rund 5600 Quadratmeter große Areal - das sogar noch Erweiterungsmöglichkeiten für die Herner Berufsfeuerwehr bietet - bietet ideale Bedingungen.
Bei einem Gang durch das Gebäude - das nach den Vorgaben der entsprechenden DIN-Norm entstanden ist - offenbarte sich, wie ideal die Bedingungen sind: Die Maschinenhalle bietet Platz für sieben Fahrzeuge. Gerade der zweigeschossige Bürotrakt hat die Freiwillige Feuerwehr aus einer tristen Vergangenheit in die Zukunft katapultiert. Die Räumlichkeiten bieten nun sogar auch Voraussetzungen, um von dort Großlagen zu koordinieren. Feuerwehrdezernent Frank Burbulla sagte, dass dies bessere Arbeitsbedingungen seien als zurzeit bei der Berufsfeuerwehr. Darüber hinaus befindet sich auf dem Gelände ein kleiner Übungsturms.
Begrich: Neubau zeigt Wertschätzung für die Feuerwehr
Arne Begrich, Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbands, freut sich, dass das Projekt nach der Verabschiedung des Brandschutzbedarfsplans schnell in Angriff genommen und realisiert worden sei. Man spüre, dass dieses Gebäude etwas Besonderes sei - genauso wie das Engagement der Freiwilligen Feuerwehrleute etwas Besonderes sei. Im Neubau spiegele sich die Wertschätzung für die Feuerwehr. Begrich ist zuversichtlich, dass man mit diesen Bedingungen mehr Menschen für die Freiwillige Feuerwehr begeistern könne. In der Vergangenheit hatte es Probleme mit der Gewinnung von ehrenamtlichen Helfern gegeben.
Feuerwehr-Chef Andreas Spahlinger richtete in seiner Freude über den Neubau auch den Blick auf „seine“ Berufsfeuerwehr. Er sei glücklich, dass die Stadt ein Grundstück für den Neubau einer Hauptwache gekauft habe.
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Nach Jahren des Stillstands hat sich innerhalb weniger Monate viel für die Herner Feuerwehr bewegt.