Herne. Die Stadt hat das Richtfest für die neue Kita an der Flottmannstraße gefeiert. Warum diese Einrichtung für Herne von besonderer Bedeutung ist.
Mit großem Bahnhof und zahlreichen Kita-Kindern hat die Stadt am 19. Juli 2019 an der Flottmannstraße den ersten Spatenstich für eine neue Kindertagesstätte gesetzt. In der Corona-Pandemie finden sich am Mittwoch gerade mal sechs Offizielle ein, um in gebührendem Abstand das Richtfest zu feiern. Die Freude über diesen ersten städtischen Kita-Bau nach 26 Jahren ist jedoch nicht minder groß als vor knapp zehn Monaten. Und im Dezember dürfte diese Freude noch größer sein - dann soll die Einrichtung (mit leichter Verspätung) öffnen.
970 Kita-Plätze fehlen in Herne
Als „extrem wichtig“ bezeichnet Oberbürgermeister Frank Dudda den Neubau, den 70 Mädchen und Jungen besuchen werden. „Wir haben in Herne zurzeit 5205 Plätze in 72 Kitas. Uns fehlen aber noch 970 Plätze.“ Bei der „Aufholjagd“ sei dies ein Schritt in die richtige Richtung.
In dem zweigeschossigen roten Backsteingebäude stehen Kindern und Erzieherinnen 990 Quadratmeter zur Verfügung. Die Kosten liegen nach Angaben der Stadt bei rund 3,3 Millionen Euro. Durch die Bündelung von Angeboten der Kita, der benachbarten Kolibri-Schule und dem neuen Jugendhilfezentrum - Einweihung soll im Spätsommer sein - werde die Stadt an diesem Standort ihrem qualitativen Anspruch gerecht, sagt der Oberbürgermeister. „Viele Städte beneiden uns darum.“
Kitas an der Franz- und Hofstraße geplant
Dem ersten Neubau einer von der Stadt betriebenen Kita sollen schon bald weitere folgen, kündigt Stephanie Jordan, Leiterin des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie, an. Für neue städtische Einrichtungen an der Franzstraße in Wanne und am Drögenkamp in Baukau habe die Politik schon grünes Licht gegeben. Am Donnerstag steht ein Neubau an der Hofstraße auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Eickel.
Zurück zur Flottmannstraße: Die Zeit der Auseinandersetzungen mit Anwohnern gehört nach Einschätzung von OB Dudda der Vergangenheit an. „Wir sind hier auf einem guten Weg“, sagt er. Ohne Proteste der Nachbarschaft wäre dieser „gute Weg“ wohl nicht eingeschlagen worden: Erst auf Druck von Anwohnern und aus der Politik hat die Verwaltung den Kita-Eingang von der engen Sackgasse Ingeborgstraße auf das Schulgelände verlegt.