Herne. Zum Auftakt einer Ausstellungsreihe haben sich 13 Künstler mit dem Glauben auseinandergesetzt - zu sehen ab Freitag in der Wanner Christuskirche.

Am Freitag beginnt in der Christuskirche in Wanne eine Reihe von Ausstellungen, die sich mit den „drei großen Stichworten des Lebens“ beschäftigen, so Hans-Jürgen Jaworski, Initiator des Projektes. „Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei und das eine Kreuz“ führt Künstlerinnen und Künstler zusammen, die sich diesen Themen stellen werden. 13 von ihnen setzen sich zunächst mit dem „Stichwort: Glaube“ auseinander.

„Wir haben uns mal locker zu einem offenen Gespräch getroffen, um über das Thema zu reden“, beschreibt Hans-Jürgen Jaworski das Zustandekommen der Ausstellung. Dann hatte jeder die künstlerische Freiheit, wie er mit dem Stichwort Glauben umgeht. Genau das wird in der Ausstellung deutlich: 13 ganz eigene Interpretationen und ganz eigenen künstlerische Herangehensweisen.

„Andacht
„Andacht" und „Besinnung" (v.l.) von Christa Jakubat in der Christuskirche. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

13 verschiedene Herangehensweisen

Cara Lila Bauer hat auf Motive der Kunstgeschichte zurückgegriffen. Sie collagiert Motive alter Meister zu einer in einer Landschaft sich erstreckenden Bilderfolge. Diesen alten Bildvorstellungen stellt sie in einer zweiten Arbeit eine Collage mit aktuellen Pressefotos gegenüber. Auch Annette Ihme-Krippner greift auf eine eher traditionelle Bildsprache zurück. Sie hat den Kelch als Symbol des Abendmahls in ihre Malerei eingebunden.

Werner Krause nutzt Versatzstücke aus Kirchen zu Montagen. Da treffen dann übermalte Kreuze auf Kerzenhalter. Thomas Stüke erinnert mit seinen Äpfeln aus Keramik an den Beginn des Unheils, der Vertreibung aus dem Paradies. Folgerichtig fragt er sich: „Und was ist mit Zweifel?“ In anderen Bildern stehen Menschen im Mittelpunkt. Christa Jakubat reduziert das menschliche Gesicht auf wenige geschwungene Linien. Bei all der Abstraktion bleibt in ihren Werken der Ausdruck von Besinnung und Andacht erhalten.

Malerei und Installation

Wirkt das Bild von Edelgard Sprengel in der Nahsicht durch seine malerische Materialität, verwandeln sich die farbigen Formen in der Weitsicht zu einem Gesicht. Carmen Meiswinkel erinnert mit einem Bild an Adam und Eva. In ihrer von der Decke hängenden Installation werden die Menschen zu einer anonymen Masse, die sich im Kreis dreht.

„Ich glaub mein Schwein pfeift
„Ich glaub mein Schwein pfeift" von Jörg Lippmeyer. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Im Mittelpunkt weiterer Bilder stehen Worte. Udo Petrick illustriert mit Bildern Sätze wie „Mein Glaube an das Gute …“ oder „Glauben heißt Vertrauen“.

Jörg Lippmeyer kommentiert das Thema eher ironisch, in dem er alltägliche Sätze miteinander verbindet. „Ich glaube mein Schwein pfeift“ steht dann neben „Ich glaube an Gott“ oder „Ich glaube mich knutscht ein Elch“.

Zur Eröffnung erwarten die Besucher noch weitere Aktionen. Jan Seiffert wird den gesamten Kirchraum in ein ganz besonderes Licht tauchen. In einer Ecke wird Hans-Jürgen Jaworski noch eine Installation aus Kissen entstehen lassen. Auf ihnen ist zu lesen: „Der Glaube ist kein Ruhekissen.“

Zur Ausstellung „Stichwort: Glaube“

Die Ausstellung „Stichwort: Glaube“ wird am Freitag,13. März, um 19.30 Uhr in der Christuskirche in Wanne eröffnet (Hauptstraße 245). Für den musikalischen Rahmen sorgen Paula Föst, Gesang, und Wolfgang Flunkert, Piano.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 15 bis 17.30 Uhr, Samstag 10-13 Uhr.

Am 27. und 29. März, jeweils um 19 Uhr, lädt Hans-Jürgen Jaworski zu einer Kunstandacht ein. Die Ausstellung endet mit einer Finissage am 5. April ab 16 Uhr.

Die weiteren Ausstellungen folgen im Juni und November dieses Jahres.

Abwechslungsreiche Ausstellung

Es ist wieder einmal eine abwechslungsreiche thematische Ausstellung in der Christuskirche geworden. Den meisten der ausgestellten Werke sieht man die Beschäftigung mit dem Frage des Glaubens an. Hier finden die Künstlerinnen und Künstler eindrucksvolle Bilder zu einem alten, aber immer neuen Thema.