Herne. In Herne sollen zwei moderne Hochhäuser entstehen – das „World Center“ und das „Future Center“. Geplant ist auch eine Sky-Bar im 17. Stock.
Im Shamrockpark reifen die Pläne für wichtige Bauprojekte. Auf dem ehemaligen RAG-Gelände sollen zwei Hochhäuser entstehen, das „World Center“ und das „Future Center“. Außerdem startet in Kürze der Bau eines Hotelbetriebs.
Nach dem Umzug der RAG-Zentrale hat die Fakt AG das etwa 100.000 Quadratmeter große RAG-Gelände an der Brunnenstraße in Herne-Mitte 2018 gekauft. Die bestehenden 26 Gebäude sollen nach und nach mit neuem Leben gefüllt werden, außerdem sind Neubauten geplant. Mittlerweile, sagt Fakt-Projektleiterin Janina Wrobel, seien 85 Prozent der alten RAG-Gebäude vermietet. Zuletzt zogen das Journalistenzentrum Herne und die Gemeindeprüfungsanstalt NRW auf das Areal.
Gebäude sollen jeweils 17 Etagen und 18.000 Quadratmeter Fläche haben
Nun nimmt Fakt die nächsten Projekte in Angriff. Und das sind buchstäbliche große: Mitten auf dem Gelände sollen zwei Hochhäuser mit voraussichtlich jeweils 17 Etagen gebaut werden, das „World Center“ und das „Future Center“. Sie wären damit in etwa so hoch wie die Wohntürme in Herne-Mitte. Für beide Gebäude legte das Unternehmen nun erste Bilder vor. Am konkretesten sei die Visualisierung des Future Center, sagt Projektleiterin Janina Wrobel. Die Form des World Center, das bislang als Dreieck geplant ist, könne sich noch ändern.
Ins World Center sollen demnach auf knapp 18.000 Quadratmetern Fläche unter anderem Büros, Business- und Konferenz-Center einziehen, für die obere Etage sei eine Sky-Bar geplant. Ins Future-Center sollen auf ebenfalls rund 18.000 Quadratmetern Start-ups, Bildungseinrichtungen sowie Fitness-, Wellness- und Beauty-Betreiber Räume anmieten. Sobald der Bebauungsplan stehe, wolle Fakt loslegen – also frühestens in anderthalb Jahren.
Startschuss für Herbergsbetrieb fällt in Kürze
Schneller gehen soll es mit dem Herbergsbetrieb. „Zeitnah“ sollen die Arbeiten zum Umbau eines Bestandsgebäudes an der Brunnenstraße – quasi zwischen den künftigen Hochhäusern – beginnen. Geplant sei ein Gebäude mit 176 Zimmer, sagt die Projektleiterin, die Eröffnung sei für nächstes Jahr geplant. Der Mieter werde Zimmer oder Apartments vermieten, entweder als Betreiber eines Hotels oder Boardinghouses.
Neues Konzept für die Wärme- und Kälteversorgung
Im Shamrockpark soll auch ein einzigartiges Konzept für die Wärme- und Kälteversorgung der Gebäude umgesetzt werden. Dadurch soll das Gelände nahezu CO2-neutral sein, sagt Projektmanagerin Janina Wrobel.
Im Kern soll Abwärme vom benachbarten Ineos-Werk die Fernwärme, die aktuell genutzt wird, ablösen. Diese Abwärme soll bei dem Chemie-Unternehmen angezapft werden, um sie für die Wärme-, aber auch die Kälteversorgung zu nutzen. Ins Boot sollen dafür auch die Herner Stadtwerke und Eon Energy Solutions: Gemeinsam wollen sie ein sogenannte Ectogrid knüpfen.
Nach und nach sollen auf dem Gelände dann unter anderem auch Rechenzentren, Pflegeheim, Betreutes Wohnen und 60 Wohneinheiten, hauptsächlich Eigenheime, entstehen. Auch zusätzliche Parkplätze sollen kommen: Bislang gibt es laut Wrobel Stellmöglichkeiten für über 800 Autos, künftig könnten es 1300 sein – mindestens. Die Fakt AG überlegt, zusätzlich eine Lagerhalle an der Brunnenstraße zu einem Parkhaus umzubauen.
Der Shamrockpark, sagen die Verantwortlichen, soll ein Aushängeschild für Herne werden – und zwar ein öffentlicher. „Er soll Herne nach vorne bringen“, so Projektleiterin Wrobel. Christian Kohl, einer der Architekten, betont zudem, dass das Gelände ein „öffentlicher Park“ werden soll; jahrelang konnten Bürger nicht aufs Gelände. So ist nahe der historischen Mulvany-Villa, die ein Event- und Konferenzzentrum werden soll, eine Anbindung an den Grenzweg geplant.
Fakt prüft Shuttle-Service in die Innenstadt
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Die Politik in Herne zeigt sich angetan von den Plänen. Kritik gab es zuletzt im Planungsausschuss unter anderem deshalb, weil Fakt keinen Eisenbahnanschluss ans Gelände plane. Hunderte Beschäftigte, hieß es, würden deshalb größtenteils mit dem Auto zur Arbeit anreisen müssen. Vertreter von SPD und FDP baten Wrobel deshalb, über eine Bahn-Anbindung nachzudenken. Die Fakt-Frau entgegnete, dass das Unternehmen überlege, einen Shuttle-Service in die Herner Innenstadt anzubieten.