Herne. In Herne haben sich rund 1200 Schüler an weiterführenden Schule angemeldet. Drei Schulen müssen Absagen verschicken. Alle Zahlen im Überblick.
Anfang der Woche erhalten die Eltern einiger Viertklässler Post: Die ersten Absagen flattern ins Haus, denn nicht jeder der knapp 1300 Viertklässler kann ab dem kommenden Schuljahr 2020/21 an seine Wunschschule wechseln. Drei Schulen müssen in diesem Jahr Kinder abweisen.
Wie schon in den Vorjahren haben sich an der Erich-Fried-Gesamtschule wieder mehr Kinder angemeldet, als Plätze zur Verfügung stehen. Warum das in jedem Jahr so ist, weiß Bildungsdezernentin Gudrun Thierhoff auch nicht so recht: „Das meiste macht der Ruf einer Schule aus.“ Und der sei bei Erich-Fried seit Jahren sehr gut. „Aus unserer Sicht ist das nicht gerechtfertigt, die anderen machen auch eine gute Arbeit“, betont sie.
Nur 69 Anmeldungen an Gesamtschule Mont-Cenis
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Davon werden sich nun einige der Viertklässler, die eigentlich zur Schule an die Grabenstraße wollten, selbst überzeugen müssen. Denn insgesamt 70 Kinder werden eine Absage erhalten. Bei der Auswahl darf Erich-Fried nun auf ein ausgewogenes Verhältnis bei der Leistungsverteilung achten. Diese liegt bei Gesamtschulen idealerweise bei jeweils einem Drittel Empfehlungen für Gymnasien, Real- und Hauptschulen. Weitere Kriterien sind Geschwisterkinder, die Schulwegsituation und Härtefälle. Ansonsten entscheidet das Los.
An den beiden anderen Gesamtschulen ist aber genügend Platz für Nachrücker. Denn: An der Gesamtschule Wanne-Eickel stehen noch 31 Plätze zur Verfügung, an Mont-Cenis sogar 93 – hier haben sich nur 69 Kinder angemeldet. „Schade ist es in Mont-Cenis“, sagt Schulamtsleiter Andreas Merkendorf. „Sie haben ein engagiertes Kollegium und eine Schulleiterin, die versucht, unheimlich viele Konzepte umzusetzen.“ Die Schule habe Kooperationspartnerschaften mit Betrieben und sei nun Talentschule.
Umgebung der Schule spielt bei der Wahl wichtige Rolle
„Die Umgebung von Mont Cenis wirkt etwas abschreckend“, räumt Gudrun Thierhoff ein und sucht darin eine Ursache für die geringen Anmeldezahlen. Aber das solle sich ja in Zukunft ändern, betont Merkendorf: „Im August/September werden die Neubaupläne der Architekten vorgestellt“, sagt er. In zwei Jahren fange der Neubau an, da sehe man schon erste Fortschritte und in fünf Jahren solle die Schule dann fertig sein.
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„Das Gute ist: Wir kommen an jeder Schulform mit den Plätzen hin“, so Thierhoff. Das gilt auch für die Realschulen, bei denen erstmals gleich zwei einen Überhang haben: Die Realschulen An der Burg und Strünkede müssen insgesamt 44 Absagen verschicken. Crange und Sodingen können die überzähligen Kinder aber aufnehmen.
Realschule An der Burg profitiert von Tabletklassen
„In Strünkede haben wir in den vergangenen Jahren immer mal wieder eine sehr hohe Schülerzahl gehabt“, erläutert die Bildungsdezernentin die Zahlen. „Das könnte auch an der zentralen Lage der Schule am Bahnhof liegen.“ Die Realschule An der Burg hingegen profitiere vor allem von ihrem Profil mit Tabletklassen, das komme bei den Eltern sehr gut an. „Die Realschule Crange ist ja Talentschule geworden, und wir hoffen, dass sich das nächstes Jahr bemerkbar macht“, sagt Merkendorf.
Infoabend für Drittklässler geplant
In diesem Jahr plant die Stadt erstmals einen Info-Abend für Drittklässler. Ende Mai und Anfang Juni soll an verschiedenen Terminen den Eltern mit Vertretern der verschiedenen Schulformen und der Schulverwaltung ein Überblick über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Schulformen in Herne geboten werden. So sollen sie einen Überblick erhalten, bevor im Herbst die Tage der offenen Türen beginnen.
Schulamtsleiter Andreas Merkendorf und Bildungsdezernentin Gudrun Thierhoff hoffen, auf diese Weise Eltern auch die Vorzüge des integrierten Systems einer Gesamtschule näher bringen zu können. Dieses ermögliche Schülern viele Optionen und drei verschiedene Schulabschlüsse und verhindere im Zweifel einen Schulwechsel nach Klasse 6. „Das ist ein Versuch, mehr Transparenz herzustellen“, so Thierhoff.
Anmeldungen an der Hauptschule Hans-Tilkowski sind vom 18. bis 20. Februar möglich. Insgesamt 97 in Herne gemeldete Viertklässler haben sich bisher noch an keiner weiterführenden Schule in Herne angemeldet.
Gute Nachrichten gibt es für alle Eltern, die ihre Kinder an einem der fünf städtischen Gymnasien angemeldet haben. Hier bekommt jeder seinen Wunschplatz. Spitzenreiter bei der Zahl der Anmeldungen ist hier das Gymnasium Eickel, das seit dem Herbst eine neue Schulleiterin hat. Hier profitieren die Eltern davon, dass die Gymnasium wieder mehr Kinder pro Klasse aufnehmen können, seit sie nicht mehr am „Gemeinsamen Lernen“ teilnehmen.
Geringe Anmeldezahlen haben sowohl das Gymnasium Wanne als auch das Haranni . „Das könnte mit dem Umfeld zu tun haben, in dem die Schulen liegen“, erklärt Thierhoff. Dass die Eltern dort sich nicht so sehr zu Gymnasien orientierten. Außerdem sei auffällig, dass beide Schulen Ganztagsschulen seien. Sie würden von den Eltern offenbar nicht so angenommen, obwohl sie den Schülern vieles ermöglichten.