Herne. Die Herner Wirtschaftsförderung hat das Innovations- und Gründerzentrum auf Friedrich der Große verkauft. Neuer Eigentümer ist einer der Mieter.
Die Herner Wirtschaftsförderungsgesellschaft hat das Innovations- und Gründerzentrum am Standort „Friedrich der Große“ verkauft. Neuer Besitzer ist die Kleinlogel Rohe Usai Grundstücks GbR, hinter der das Herner Unternehmen Dicodes steht, das im IGZ bislang Mieter war.
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft hat das Gebäude 1988 auf einer Teilfläche des Gewerbegebietes „Friedrich der Große“ errichtet. Großes Plus, so die WFG, sei die Lage im Nordosten der Stadt am Rhein-Herne-Kanal mit Verkehrsanbindung. Die Anschluss-Stelle Börnig der A 42 ist kaum einen Kilometer entfernt; der Bahnhof Börnig ist drei Kilometer.
Bunter Mietermix im Gründerzentrum
Die Immobilie profitiere von dieser Lage im rund 500.000 Quadratmeter großen Gewerbegebiet mit vielen namhaften Firmen. Mit dem Bau des Gründerzentrums unterstützte die WFG seinerzeit Unternehmen, die noch mitten in der Aufbauphase steckten. Manche Gründer scheiterten mit ihrer Geschäftsidee, andere wuchsen aus dem Gründerzentrum heraus. Ein Beispiel ist die Firma Logiball. Ein anderes prominentes Beispiel ist das IT-Sicherheits-Unternehmen GData, das inzwischen in Bochum sitzt und zu den Marktführern seiner Branche zählt.
Der Unternehmens-Mix kann als bunt bezeichnet werden. Unter anderem haben ein Personaldienstleister, eine Vertriebsgesellschaft, ein Maschinenbauer, eine Malerwerkstatt, eine Firma, die sich mit Lichtlösungen beschäftigt und eine, die in der Automatisierung aktiv ist, ihr Quartier auf Friedrich der Große. Und eben die Dicodes GmbH. Die Fluktuation ist allerdings deutlich gesunken. Die meisten der Unternehmen sind inzwischen seit Jahren im IGZ ansässig.
Die neuen Eigentümer freuen sich über strategische Planungssicherheit
Die Dicodes GmbH ist so etwas wie ein Hidden Champion. „Dicodes ist weltweit dafür bekannt, die präziseste Regeltechnik für E-Zigaretten zu entwickeln und zu produzieren“, erzählten die Geschäftsführer Christoph Rohe und Achim Kleinlogel beim Besuch der WAZ im IGZ im Jahr 2016. Offenbar haben sich die Geschäfte in der Zwischenzeit so gut entwickelt, dass sich Rohe und Kleinlogel sich entschlossen, Gebäude und Grundstück zu kaufen.
Gebäude mit hoher Nutzungsvielfalt
Das Gebäude hat nach den Worten der Wirtschaftsförderung eine hohe Nutzungsvielfalt.
Es verfügt über einen Glasfaseranschluss, hat 2000 Quadratmeter Gebäudefläche, 1700 Quadratmeter Büro- und Werkstattflächen, flexible Mieteinheiten ab 55 Quadratmetern Raumgröße und Platz für rund 60 Parkplätze.
„Nach dem Angebot der WFG und dem Erwerb der Fläche sowie des Gebäudes haben wir eine strategische Planungssicherheit nicht nur für unsere Mitarbeiter, sondern auch für alle Mieter erreichen können. Wir freuen uns, weiterhin innovative Produkte am Standort Herne entwickeln und vermarkten zu können und werden uns als Vermieter bemühen, neben anderen Unternehmen auch innovative Gründer als Mieter zu gewinnen, solche nach besten Kräften zu unterstützen und die dadurch möglichen Synergieeffekte zu nutzen“, so Dicodes-Geschäftsführer Achim Kleinlogel.
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Auch WFG-Chef Holger Stoye sieht den Verkauf positiv: „Strukturwandel unterstützt, Gebäude erhalten, Arbeitsplätze gesichert: Die WFG hat ihre Aufgabe am Standort ,Friedrich der Große’ erfüllt.“ Das Angebot für junge Unternehmen bleibe erhalten: Starthilfe gebe es weiterhin im IGZ Innovationszentrum am Westring.