Herne. Das Haus am Grünen Ring hat sich seit 1965 als Ausstellungsort etabliert. Ein Blick zurück zum 100. Geburtstag der Volkshochschule Herne.

Mit der Eröffnung des Haus am Grünen Ring beginnt 1965 der Ausstellungsbetrieb in der Volkshochschule Wanne-Eickel. Den Anfang macht die Wanne-Eickler Künstlergruppe „Die Freien“ mit unter anderem Günther Dworak, Kriemhild Flake, Christel Klippert und Heinrich Wurm. VHS-Leiter Rolf Hartung engagiert sich persönlich für die Kunstausstellungen. Ab dem folgenden Jahr finden sie regelmäßig statt.

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Es sind nicht nur die Ergebnissen der Kreativkurse, die damals noch Musische Arbeitskreise hießen, sondern vor allem lokale und regionale Künstlerinnen und Künstler, die die Ausstellungen prägen: Gerda Henrichs zeigt Keramiken, Heinrich Wurm Gemälde. Doch schnell wird das Haus am Grünen Ring auch Treffpunkt der jungen Wanne-Eickler Kunstszene: Winfried Labus präsentiert Fotografien, Peter Grzan stellt seine Projekte vor, Helmut Bettenhausen zeigt Objekte und Konzepte.

Regionale Künstler stellen in Wanne aus

Günter Tollmann mit einer Plastik in der VHS-Galerie.
Günter Tollmann mit einer Plastik in der VHS-Galerie. © Stadt Herne

Auch die Künstler der Region finden Interesse an dem Ausstellungsraum. Günter Tollmann bringt aus Gelsenkirchen seine bewegten Plastiken mit. Da wird „Vier Jahrhunderte Französische Malerei“ gezeigt, „Kunst im Dienste des Tourismus“, „Lehrlinge aus dem Handwerk zeigen ihr Können“ und auch die „Freizeitmaler stellen aus“. VHS-Dozenten wie Edmund Schuitz und Rainer Glebsattel zeigen ihre Werke.

In den frühen 1970ern finden auch Herner Künstler Interesse: Robert Imhof ist mit Ölbildern und Radierungen vertreten. Der Ausstellungsraum im Haus am Grünen Ring wird zur beliebten und regional bekannten Adresse für aktuelle Kunst. In der (alten) Stadt Herne gab es bis zur Eröffnung der Städtischen Galerie 1978 noch keine regelmäßigen Ausstellungen.

Nach einer Pause startet der Ausstellungsbetrieb wieder 1995

Während von 1986 bis 1994 die Gesamtschule die Räume nutzt, ruht der Ausstellungsbetrieb. Erst 1995 geht es weiter. Nach einem Beschluss des Kulturausschusses soll der Schwerpunkt der Ausstellungen unter dem Namen „VHS-Galerie“ fortan auf Fotografie und Kunst der Region liegen. Mit Angelika Mertmann wird eine Kunsthistorikerin eingestellt, die sich von nun an um die Ausstellungen kümmert. Gestartet wird mit der Herner Künstlerin Ulla Potthoff: „9 Monde. Blau“, gefolgt von Willi Thomczyk und Klaus Riechmann : „Wenn 2 sich treffen fällt die Tür ins Haus Punkt aus“. Die Fotografie präsentiert sich in ihrer ganzen Bandbreite: zwischen Lichtexperimente von Peter Buchwald bis zu Dokumentarischem von Brigitte Krämer ist auch Platz für „Herner Bürgern, die ihre Stadt sehen“. 2004 sind zehn Fotografen „Mondsüchtig“.

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Gruppen wie der Foto-Film-Club Wanne-Eickel, der Herner Künstlerbund, die Künstlerinnen und Künstler der Zeche Unser Fritz oder auch der der Westdeutsche Künstlerbund sind zu Gast. Die eigenen Kreativkurse und die Jugendkunstschule stellen regelmäßig ihre Ergebnisse vor. Die VHS-Galerie ist immer auch Standort der großen Kooperationen der Herner Kunstorte: 2002 beobachten Fotografen in „Hauptstadt Herne“ die Stadt. Sie ist 2014 eine Station der großen Retrospektive von Helmut Bettenhausen, in „Kunst aus Leidenschaft“ zeigen 2016 Herner Kunstsammler, „Spuren1“ präsentiert 2018 Herner Künstlerinnen und Künstler.