Herne. . Er war immer auf der Suche nach neuem künstlerischem Ausdruck: Das Frühwerk des Herners Robert Imhof ist jetzt im Herner Rathaus zu sehen.
- Im Herner Rathaus ist bis zum 27. April das Frühwerk von Robert Imhof zu sehen
- Auf einen bestimmten Stil ließ sich der 1996 verstorbene Herner nie festlegen
- Seine Arbeiten machen auch ein Stück Kunstgeschichte der Bundesrepublik lebendig
Dem Frühwerk des 1996 verstorbenen Herner Künstlers Robert Imhof widmet sich die Ausstellung, die am Donnerstag, 9. März, um 18.30 Uhr im Rathaus Herne eröffnet wird. Das älteste Bild stammt aus dem Jahr 1953. Es ist während seines Studiums in Düsseldorf entstanden. Das Bild zeigt eine sitzende Frau, die ganz in einem spät expressiven Stil gemalt ist. Es ist ein schönes Beispiel für die Anknüpfung an die klassische Moderne der Vorkriegszeit.
Mit den Kunstformen der Zeit auseinandergesetzt
Schnell löst sich Robert Imhof aus dieser Tradition und setzt sich mit typischen Kunstformen der damaligen Zeit auseinander. In dunklen, düsteren Farben entstehen ab Ende der 50er Jahre Bilder mit abstrakten Formen und einem gestischen Farbauftrag. Doch schon in einigen diesen Bildern kündigt sich sein Weg zu einer neuen gegenständlichen Malerei an.
Ende der 1960er Jahre sind Robert Imhofs Bilder von einer fast farbenfrohen Buntheit. Der größte Teil der Ausstellung ist dieser Werkphase gewidmet. Da tauchen gegenständliche Anspielungen ebenso auf wie fragmentarische menschliche Formen. Meist sind diese Bilder sehr kleinteilig gehalten. Manchmal scheinen sie kleine Geschichten zu erzählen. Sie regen den Betrachter immer zu vielfältigen Assoziationen an. Die Reihe dieser Werkgruppe zeigt auch, wie Robert Imhof sich immer wieder mit neuen Kunstströmungen auseinandersetzt. Langsam tauchen in seinen Bildern Formen und Farben der Pop-Art ebenso auf wie die der Op-Art, die auf rein optische Bildreize setzt.
Hinwendung zur Landschaft
„Wenn mal ein Bild fertig war, hat es ihn nicht mehr groß interessiert“, erzählt Thea Imhof, die Witwe des Künstlers. Dann habe er schon das nächste Bild im Kopf gehabt. Das wird in den neueren Bildern der Ausstellung deutlich. Sie zeigen die Hinwendung zur Landschaft. Hier tauchen dann auch surreal-phantastische Formen auf. Im dritten Obergeschoss ist eine kleine Auswahl an Zeichnungen und Drucken zu sehen. Sie zeigen, wie Robert Imhof seine Bildformen immer wieder in das Medium der Grafik umgesetzt hat. Auch das Ende des „Frühwerkes“ darf in der Ausstellung nicht fehlen. Eines der ersten Kohlbilder weist auf seine weitere künstlerische Entwicklung hin.
Auf einen Stil festlegen wollte sich Robert Imhof nie. Sein Werk ist gekennzeichnet durch eine immerwährende Suche nach einem neuen künstlerischen Ausdruck. Die Ausstellung zeigt das, und sie ist mehr als nur eine Erinnerung an einen Herner Künstler. Sie macht auch ein Stück Kunstgeschichte der Bundesrepublik deutlich.
Ausstellung bis zum 27. April zu sehen
Die Ausstellung wird am Donnerstag, 9. März, um 18.30 Uhr im Herner Rathaus eröffnet. Zur Einführung spricht Sepp Hiekisch-Picard, stellvertretender Direktor des Kunstmuseum Bochum. Die Ausstellung mit dem Frühwerk Robert Imhofs ist bis zum 27. April zu sehen.
>> 1925 IN HERNE GEBOREN
Robert Imhof ist 1925 als Sohn des Herner Künstlers Wilhelm Imhof in Herne geboren. Er hat an der Kunstakademie Düsseldorf studiert. Von 1959 bis 1982 war er als Kunsterzieher am Otto-Hahn-Gymnasium tätig. 1999 hat die Städtische Galerie einen Überblick über seine Zeichnungen und Grafiken gezeigt. 2009 wurde sein Spätwerk ausgestellt.
Überregional bekannt wurde Imhof vor allem durch seine „Kohlbilder“. Von Mitte der 1970er bis Ende der 1980er-Jahre stand das Gemüse im Mittelpunkt seiner Arbeiten.