Herne. Das Herner Industriedienstleistungs-Unternehmen Ifürel intensiviert die Kommunikation mit seinen Mitarbeitern. Mit Treffen am Stammtisch.
Wie führt man verantwortungsbewusst ein Unternehmen? Wie geht man fair mit seinen Mitarbeitern um? Wie motiviert man sie? Der Herner Industriedienstleister Ifürel kann für sich durchaus in Anspruch nehmen, in dieser Hinsicht schon viel gemacht und erreicht zu haben.
Ifürel ist 2014 der Initiative Global Compact beigetreten
So war Ifürel 2014 als erstes Herner Unternehmen der weltweiten Initiative „Global Compact“ beigetreten und hatte sich damit verpflichtet, sein Geschäft nach universell anerkannten Prinzipien unter anderem aus den Bereichen Menschenrechte oder Arbeitsnormen auszurichten. „Als Familienunternehmen war es uns immer schon wichtig, fair mit den Mitarbeitern umzugehen“, betonte Geschäftsführer Henrich Kleyboldt damals im Gespräch mit der WAZ. Das Unternehmen geht diesen Weg konsequent weiter und ist nun den nächsten Schritt gegangen – mit einem Stammtisch.
Stammtisch soll besseren und ungefilterten Informationsaustausch ermöglichen
Dazu muss man wissen: Ifürel hat zwar seinen Sitz und seine Verwaltung in Herne, doch die Mitarbeiter sind bundesweit in großen Industrieanlagen - zum Beispiel in der Chemiebranche - im Einsatz. Auch wenn die Arbeit eigentlich gut laufe, so habe man doch das Gefühl gehabt, dass manche Informationen aus den Standorten zu spät in der Verwaltung ankommen. Andererseits wisse man in Herne nicht, wie Maßnahmen, die hier auf den Weg gebracht werden, vor Ort angenommen werden, erläutern Henrich Kleyboldt und Katrin Kleyboldt, die im Unternehmen für die Kommunikation verantwortlich ist. Eine mögliche Folge könne Unzufriedenheit sein. Das wäre ein Nachteil für Ifürel, denn „der Mensch ist für uns das wichtigste Produktionsmittel“, betonen Kleyboldts. Gerade um Fachkräfte ans Unternehmen zu binden, sei es wichtig die Identifikation zu stärken. Also suchten sie nach Wegen, um mehr Austausch zu ermöglichen, denn der bringe großen Vorteil für die operative Arbeit. So sei die Idee des Stammtischs entstanden.
Positives Fazit nach den Premieren
Die Mitarbeiter sollen in zwangloser Atmosphäre im Stile einer Theken-Plauderei mit der Geschäftsführung ins Gespräch kommen und ungefiltert über verschiedene Themen sprechen. Dabei habe man darauf verzichtet, Themenvorschläge zu machen, sondern lieber ein offenes Format gewählt. Die Premieren - eine in Herne, eine in Frankfurt – haben inzwischen stattgefunden. Sowohl Geschäftsführer als auch Mitarbeiter haben ein positives Fazit gezogen. Für Katrin und Henrich Kleyboldt ist eine wesentliche Erkenntnis: „Gute Führung auf Augenhöhe ist heute wichtiger denn je.“ Es sei sehr hilfreich zu hören, wie die Stimmung ist. Die Rückmeldungen der Mitarbeiter lassen sich so zusammenfassen: „Bitte mehr davon.“
Dienstleister seit mehr als 80 Jahren
Das Familienunternehmen Ifürel EMSR-Technik ist seit mehr als 80 Jahren in ganz Deutschland als Dienstleister in der Elektro-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik tätig. Zu den Kunden zählen unter anderem Bayer, Thyssen-Krupp oder Merck.
Das Unternehmen hat mehr als 600 Mitarbeiter und legt großen Wert auf Ausbildung. In den vergangenen vier Jahren waren zweimal Ifürel-Auszubildende Landesbeste in NRW.
Ifürel deckt auch eine weitere wichtige Facette der Mitarbeiterführung ab: Lob. Mit der Aktion „Ifürel lobt“ sucht das Unternehmen Helden des Alltags. Diese Helden können Mitarbeiter sein, deren persönliches Engagement nur wenigen bekannt ist und längst nicht immer bis zur Chefetage dringt. Jeder kann Vorschläge machen. Es könne vorkommen, dass der Baustellenleiter sein Team lobt - und umgekehrt. Die Sieger wählt eine Jury aus, in der die Geschäftsführung bewusst nicht vertreten ist. Die Sieger wurden vor wenigen Tagen beim Sommerfest verkündet.