Herne. Die 17. Wanner Mondnächte boten wieder eine Mischung aus Liedern, die jeder kennt und mitsingen kann und einer breiten kulinarischen Palette.
Die Wanner Mondnächte bleiben sich auch im 17. Jahr treu und setzen auf die volle Packung „Lieder, die jeder kennt und mitsingen kann“, ein Erfolgskonzept, mit dem am vergangenen Samstag die Party nach drei Tagen ihr Ende fand.
Ein äußerst zufriedenstellendes Ende, wohlgemerkt, das auch von der kulinarischen Seite alles bot, was dem hiesigen Besucher des Stadtfestes zuerst das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, ehe dann an den zahlreichen Fressbuden ordentlich reingehauen wird.
Beim Gang durch die vollen Besucherreihen wechseln sich so Düfte von gebackenem Fisch, Bratwurst und Crêpe ab, während sich die Brüder der Los Gerlachos in gewohnter Manier durch die Geschichte der Rock-Musik spielen. Auch bei der Wahl der Getränke zeigen sich die Besucher traditionell, auch wenn der Trend dahin geht, sein Glas mit einer Schachtel Zigaretten oder dem Flyer der Veranstaltung abzudecken, um den kostbaren Inhalt vor allzu aufdringlichen Insekten zu schützen.
Auch bei den Organisatoren von Stadtmarketing Herne gehen die Daumen nach oben: „Es läuft sehr gut, und mit dem Wetter haben wir heute besonders Glück gehabt. Samstag ist erfahrungsgemäß der am besten besuchte Tag, wobei alles friedlich ablief“, bilanziert Projektmanagerin Tina Dzierla, während sich im Hintergrund die Kiss-Tribute-Band auf ihren Gig vorbereitet und noch einmal ihr Brusthaar richtet.
Bevor der Paul Stanley-Doppelgänger und Konsorten die Bühne entern, wird die Umbaupause von den Besuchern genutzt, um einen der zahlreichen Bierstände zu belagern. Auch die Grillmeister haben gut zu tun und dirigieren mit ihrer Bratwurstzange die hungrige Kundschaft: „Wer bekommt?!“
Kopie ist vom Kiss-Originalkaum zu unterscheiden
Schließlich ist es soweit, und sowohl alt eingesessene Kuttenträger, wie auch Normalsterbliche empfangen die Kiss-Tribute-Band mit Applaus und gezückten Smartphones. Zurzeit auf Abschiedstournee und an diesem Abend als Kopie in Wanne, sind die Jungs nicht vom scheidenden Original zu unterscheiden und zeigen sich neben den Kostümen auch in ihrer Gestik wie bei der Geburt vom großen Vorbild getrennt. Die lauteste Band der Welt, die sich mit Manowar vermutlich noch um diesen Titel streitet, hat die Regler ihrer Verstärker aber zum Glück nicht komplett aufgedreht und klingt dafür sauber und gut balanciert. Vor allem die Bassdrum kommt mit viel Schmackes daher, so dass die Biergläser in den Händen der feiernden Besucher bei jedem Schlag zu vibrieren beginnen.
Die kleine, aber feine Lichtshow rundet das Ganze zu einer gekonnten Miniaturausgabe des Originals ab; inklusive Pyroshow und wellender Zunge. Mit wohl bekannten Gesten und eben gerichtetem Brusthaar beschwören die vier bemalten Gesichter den noch so kleine Funken Rock’n’Roll. Da ein wenig Pyrotechnik nicht genügt, bleibt es auch am Ende mit dem abschließendem Feuerwerk traditionell.