Herne. . Der Stadtumbau in Herne-Mitte feiert Halbzeit. Die Stadt lobt: Nach fünf Jahren hat sich das Quartier deutlich verschönert. Das ist noch geplant.

Der Stadtumbau in Herne-Mitte ist eine Erfolgsgeschichte. Diese Bilanz zog Oberbürgermeister Frank Dudda am Mittwoch zur Halbzeit des Förderprogramms. Nach fünf Jahren stehe Herne-Mitte deutlich besser da: Plätze und Straßen seien schöner geworden, ebenso Spielplätze und Grünzüge. Ein Ende der Baumaßnahmen sei noch nicht in Sicht.

20.000 Menschen leben im Stadtumbau-Gebiet, das die Fußgängerzone und die angrenzenden Straßen umfasst. Über zehn Jahre werden mehr als 30 Millionen Euro in etwa drei Dutzend Projekte gesteckt, um Herne-Mitte schöner zu machen. 80 Prozent der Kosten steuert der Bund bei, den Rest trägt die Stadt.

Stadt: Herne hat schon unheimlich viel erreicht

Auch interessant

„Wir haben schon unheimlich viel erreicht“, sagte beim Pressetermin am Mittwoch im Stadtumbau-Büro an der Neustraße auch Heike Lindemann, Abteilungsleiterin Stadtentwicklung. Um anzufügen: „Mehr als andere Städte“. In einer Hochglanzbroschüre, zum Jahrestag fertiggestellt, werden die Maßnahmen gezeigt: die neugepflasterte Bahnhofstraße etwa, der Grünzug Hölkeskampring, der Spielplatz Auf der Insel, die Viktor-Reuter-Straße, der Alte Wartesaal im Bahnhof oder der Neumarkt. Außerdem seien bereits 120 Fassaden von Hausbesitzern mit Finanzspritzen aus dem Fördertopf verschönert worden.

Und nicht zu vergessen: Weil Herne-Mitte schöner werde, kämen auch die Investoren, sagte OB Dudda und verwies auf die Umbaumaßnahmen am Stadthaus, im City-Center, am ehemaligen Karstadt-Haus oder am Adler-Haus.

Kritik an einzelnen Projekten sei normal

Die Umgestaltung des Neumarkts sorgte für Diskussionen.
Die Umgestaltung des Neumarkts sorgte für Diskussionen. © Sabrina Didschuneit

Dass auch Kritik aufkommt, sei normal, sagen die Beteiligten. Siehe die Umgestaltung des Neumarkts. Die einen Bürger kritisierten, dass es nun zu wenig, die anderen, dass es zu viele Parkplätze gebe, sagte Karsten Schröder vom Stadtumbaumanagement. Im Zuge des beim Stadtumbau üblichen Beteiligungsverfahrens unter anderem mit Bürgerversammlungen sei aber im Fall des Neumarkt „ein sehr guter Kompromiss“ gefunden worden.

Die Kritik, dass auf dem Europaplatz eine Steinwüste entstehe, nannte der Oberbürgermeister grotesk. Auch dort seien die Bürger beteiligt worden, und die Anpflanzung vieler neuer Bäume sei beschlossen worden.

Spielplatzfest und Ausstellung

Fünf Jahre Stadtumbau Herne-Mitte – das will die Stadt feiern: am kommenden Samstag, 11. Mai, von 14 bis 19 Uhr. Dann steigt ein Spielplatzfest auf dem Schulhof der Schule Kunterbunt auf der Neustraße 16. Auf dem Programm laut Stadt: Aktivitäten wie Fahrzeugparcours, Hüpfburg, Luftballonkünstler, Kinderschminken, Malen und Specksteinbearbeitung. Dazu wird auch die Neustraße gesperrt.

Im gegenüberliegenden Stadtumbaubüro an der Neustraße 19 liegt die Broschüre über den Zwischenbericht „Fünf Jahre Stadtumbau Herne-Mitte“ aus. Zwischen 14 und 17 Uhr ist in dem Büro eine kleine Ausstellung und Dokumentation zu den Stadtumbauprojekten zu sehen. Mitarbeiter stehen Rede und Antwort. Der Aktionstag wird offiziell um 14 Uhr auf dem Schulhof eröffnet.

In den nächsten fünf Jahren hat die Stadt noch einiges vor. Nach Angaben von Stadtbaurat Karlheinz Friedrichs werden unter anderem Robert-Brauner-Platz, Bebelstraße und Grünzug Bergelmanns Hof verschönert, außerdem komme am Hölkeskampring das neue Jugendhilfezentrum, dazu der Neubau von Schulhof und Schwimmhalle der benachbarten Kolibri-Schule. „Ich sehe die Zukunft schon, sie muss nur noch gebaut werden“, so der OB.