herne. . 18 von 19 Bäumen auf dem Europaplatz müssen trotz heftiger Proteste für den Umbau weichen. Die umstrittene Fällung beginnt am 19. Februar.
Für 18 der 19 Bäume auf dem Europaplatz schlägt in Kürze das letzte Stündlein: Ab Montag,19. Februar, sollen die Bäume fallen – so wie es eine Mehrheit der Politik nach langer und emotionaler Debatte beschlossen hat. Der Umbau des gesamten Platzes soll bis zum Spätsommer 2019 abgeschlossen sein.
Die auf der roten Liste stehenden Bäume rund um die Kreuzkirche seien entweder krank oder würden die Tiefbauarbeiten auf Dauer nicht überleben, so hatte die Verwaltung ihren Beschlussvorschlag für die Politik begründet. Grüne, Linke, Piraten sowie am Ende auch zwei Vertreter der SPD hatten in der zuständigen Bezirksvertretung Herne-Mitte gegen die Pläne gestimmt. Der Rat bzw. SPD, CDU und FDP wiesen einen letzten Versuch der Grünen für einen Vollzugsstopp der Fällung und eine Überarbeitung des Umbaus unter Bürgerbeteiligung zurück.
Grüne wollen Umbau „eng begleiten“
„Das ist sehr traurig“, sagt Grünen-Ratsfrau Sabine von der Beck über die anstehende Fällung. Aktionen gegen die Durchführung seien aber nicht geplant. Die Grünen, die in kurzer Zeit knapp 1000 Unterschriften gegen die Aktion gesammelt hatten, wollen nun den Umbau des Platzes eng begleiten. „Wir werden bei den Ersatzpflanzungen sehr genau hinschauen“, sagt Sabine von der Beck. Das gelte sowohl für die Art der Bäume als auch für die Standorte der Neupflanzungen.
Die Stadt bereitet derweil die Ausschreibung für die Umgestaltung des Europaplatzes sowie des angrenzenden Vorplatzes des LWL-Museums für Archäologie vor. „Baubeginn wird voraussichtlich Anfang Mai sein“, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Anfrage der WAZ. Die Arbeiten müssten bis zum Spätsommer 2019 abgeschlossen sein, weil nur bis dahin die Fördermitteln aus dem Stadtumbauprogramm abgerechnet werden könnten.
Kein Zeitdruck fürs Platz-Umfeld
Teile der Gesamtmaßnahme wie zum Beispiel der Umbau der an den Europaplatz angrenzenden Harannistraße könnten auch noch später in Angriff genommen werden. „Hierfür bekommen wir keine Fördermittel“, so Stadtsprecher Hüsken.
Ebenfalls große Pläne für den Europaplatz hat die evangelische Kreuzkirchengemeinde: In Kürze soll der Bau eines neuen Gemeindehauses in Angriff genommen werden. Dafür wird ein Teilabbruch des CVJM-Hauses notwendig. Im August 2019 sollen die Bagger anrollen, so der bisherige Zeitplan. Wie beim Europaplatz ist die Einweihung des Gemeindehauses für September 2019 vorgesehen.