Herne. . Über Digitalisierung referierte Regierungspräsident Hans-Josef Vogel auf Einladung der CDU. Konkret wurde es durch Praxisberichte von Lehrern.

Hohen Besuch hat am Montagabend die von Bürgermeisterin Andrea Oehler geführte Kommunalpolitische Vereinigung (KPV) der Herner CDU begrüßen können: Zu Gast im Restaurant „Meistertrunk“ am Eickeler Markt war Regierungspräsident Hans-Josef Vogel. Der 62-Jährige referierte allerdings nicht über aktuelle tagespolitische Themen wie Haushalt oder Schule, bei denen seine Behörde federführend ist, sondern widmete sich der Digitalisierung.

Regierungspräsident Hans-Josef Vogel lobt Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda - hier bei einem gemeinsamen Termin im TalentKolleg Ruhr - in den höchsten Tönen.
Regierungspräsident Hans-Josef Vogel lobt Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda - hier bei einem gemeinsamen Termin im TalentKolleg Ruhr - in den höchsten Tönen. © Stark, Stadt Herne

Vor seinem einstündigen Referat zollte der vor 13 Monaten von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet berufene Arnsberger der Stadt erstmal ein dickes Lob: „Ich bin ein echter Herne-Fan geworden.“ Er sei beeindruckt, was hier angestoßen werde und was Oberbürgermeister Frank Dudda alles bewege – auch vor dem Hintergrund, dass Herne vor ganz anderen Herausforderungen stehe als große Städte wie Bochum und Dortmund.

Beim Thema Digitalisierung schlug der Regierungspräsident anschließend einen großen Bogen und beschwor neben den Risiken vor allem die Chancen, die in dieser „Metamorphose“ steckten. Die Rolle und Auswüchse sozialer Medien streifte er ebenso wie Herausforderungen für Schulen, den Einzelhandel, die Mobilität und die Wirtschaft.

Bayrischer Digitalpakt als Vorbild

Konkreter wurde es im Meistertrunk in der Aussprache. Zwei Lehrer meldeten sich zu Wort und berichteten von großen Defiziten an den Schulen in Sachen Digitalisierung. Die vom Regierungspräsidenten formulierten Ziele und Herausforderungen seien „Meilen entfernt von der Realität“, sagte eine Lehrerin eines Herner Berufskollegs. Und: Bei Lehrern herrsche große Rechtsunsicherheit über den Einsatz neuer Medien im Unterricht.

Konkrete Antworten auf diese Hinweise blieb Vogel schuldig, stellte aber den Digitalpakt in Bayern als mögliches Vorbild für NRW und das Ruhrgebiet hin. Zur Finanzierung dieser und anderer wichtiger Aufgaben sei es aber unerlässlich, in Städten wie Herne zunächst das Altschuldenproblem zu lösen.

Insgesamt rund 30 Gäste waren der Einladung der Kommunalpolitischen Vereinigung in den Meistertrunk gefolgt. Darunter waren unter anderem Heinrich Böckelühr, Präsident der Gemeindeprüfungsanstalt NRW, der stellvertretende RVR-Direktor (und langjährige CDU-Chef) Markus Schlüter sowie Rechtsdezernent Frank Burbulla (CDU). Dieser wurde von Gastgeberin Andrea Oehler als „wichtigster Dezernent der Stadt Herne“ vorgestellt.