herne. . Von einem „historischen Tag“ sprach der Feuerwehr-Chef bei der Präsentation der neuen Fahrzeugflotte. Freude gab es auch über ein neues Gebäude.

2013 haben die Politik und insbesondere die CDU Alarm geschlagen: Die Ausstattung und die Arbeitsbedingungen der Herner Feuerwehr seien völlig unzureichend, so die Klage. Das beeindruckende Bild, das sich am Dienstagabend vor dem Herner Rathaus bot, legt den Schluss nahe: Es hat sich etwas Grundlegendes geändert.

Neues Gerätehaus an der Koniner Straße

Schlüsselübergabe vorm Rathaus: (v.li.) Feuerwehr-Chef Andreas Spahlinger, Oberbürgermeister Frank Dudda und Andreas Sülzner von der Freiwilligen Feuerwehr.
Schlüsselübergabe vorm Rathaus: (v.li.) Feuerwehr-Chef Andreas Spahlinger, Oberbürgermeister Frank Dudda und Andreas Sülzner von der Freiwilligen Feuerwehr. © Thomas Schmidt, Stadt Herne

Nach der Ratssitzung präsentierten 140 Mitglieder der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr der Politik und der Stadtspitze elf nagelneue Fahrzeuge, die in den vergangenen Monaten für 3,7 Millionen Euro angeschafft worden sind. „Das ist ein historischer Tag für die Herner Feuerwehr“, sagte deren Leiter Andreas Spahlinger. Nie zuvor sei eine derart hohe Summe in die Fahrzeugflotte investiert worden. Es gab aber noch weitere gute Nachrichten für die Feuerwehr.

Der Rat hatte kurz zuvor in nicht öffentlicher Sitzung die Anmietung eines neuen Gerätehauses für die Freiwillige Feuerwehr an der Koniner Straße in Holsterhausen beschlossen. Dieses soll das seit Jahren baufällige Gerätehaus an der Germanenstraße in Baukau ersetzen. Bis Anfang 2020 soll ein Privater in Höhe des Jobcentres das Gebäude errichten, damit es anschließend von den Löschzügen Mitte, Süd und Holsterhausen zur Miete bezogen werden kann.

Größte Herausforderung steht noch bevor

„Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung“, sagte Feuerwehrdezernent Frank Burbulla im Gespräch mit der WAZ und lobte ausdrücklich die Unterstützung durch den Rat. Die Modernisierung sei aber auch „dringend notwendig“ gewesen.

Die größte Herausforderung dieses Modernisierungsprozesses steht Stadt und Feuerwehr aber erst noch bevor: der Neubau der beiden zentralen Feuerwachen zunächst in Alt-Herne und später in Wanne-Eickel. Ob das ins Auge gefasste Ziel – Neubau und Bezug einer Feuerwache an der Hunbergstraße südlich des ehemaligen Rangierbahnhofs in Horsthausen bis zum Jahr 2022 – auch realisiert werden kann, kann Frank Burbulla derzeit nicht sagen.

Verhandlungen über Grundstück ziehen sich hin

Die Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer dauerten länger als gewünscht, so der Dezernent. An ein Scheitern glaubt er nicht: Man sei sich im Grundsatz einig; es gehe noch um Details. Nicht nur die Herner Wache an der Sodinger Straße ist in die Jahre gekommen, sondern auch die Wanner Wache an der Stöckstraße. Wie berichtet, hat die Stadt ein Grundstück auf dem Areal der ehemaligen Zeche Pluto ins Auge gefasst.

Bis zum nächsten historischen Ereignis für die Herner Feuerwehr –Einweihung der neuen Wache – müssen aber noch einige Hürden genommen werden. Bei der Finanzierung seien Stadt und Feuerwehr auf die Unterstützung des Rates und anschließend der Bezirksregierung Arnsberg angewiesen, so Burbulla.

>> INFO: Das sind die neuen Fahrzeuge

Sie segneten die neuen Fahrzeuge auf dem Platz vor dem Rathaus: Diakon Peter Schulte-Pelkum (li.) und Pfarrer Hajo Witte. Foto: Thomas Schmidt, Stadt Herne Die neuen Fahrzeuge der Feuerwehr wurden vor dem Rathaus nicht nur begutachtet, sondern auch von zwei Seelsorgern - Diakon Peter Schulte-Pelkum und Pfarrer Hajo Witte - gesegnet.

Im Einzelnen: Jeweils vier Löschgruppenfahrzeuge für die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr, zwei Wechselladerfahrzeuge für verschieden beladene Ausrüstungscontainer und ein Container mit Atemschutzausrüstungen. Hinzu kam noch ein vom Bund finanziertes Feuerwehrfahrzeug für den Katastrophenschutz.